Was macht ein Ingenieur für Mikrosystemtechnik?

Winzige Bauteile mit großer Wirkung

Tim Lamkemeyer
Eine Person im Laborkittel schaut in ein Mikroskop.

Kennst Du aus Filmen oder Erzählungen noch die ersten Handys, die mit einer Antenne ausgestattet so groß waren, dass sie vielleicht in einen Rucksack, aber niemals in Deine Hosentasche gepasst hätten? Inzwischen können die Smartphones viel mehr als die Modelle aus den 90ern – und sie sind gleichzeitig deutlich kleiner geworden. Die sogenannte Miniaturisierung ist ein Riesentrend im Ingenieurwesen. Die dabei entstehenden Mikrosysteme sind flexibel, mobil und vielseitig einsetzbar und sorgen dafür, dass technische Geräte immer kleiner und leichter werden und in der Produktion Kosten durch die geringere Menge an benötigten Rohstoffen eingespart werden können.  

Die Mikrosystemtechnik ist eine Querschnittstechnologie, die zusammen mit der Mikroelektronik und der Mikroverfahrenstechnik zur Mikrotechnik gehört. Das klingt im ersten Moment etwas verwirrend. Ganz grob zusammengefasst, handelt sich bei all diesen verwandten Fachbereichen um selbstständig auf die Umwelt reagierende Systeme im Mikrometerbereich. Sie sind also 1.000 Mal feiner als ein menschliches Haar und somit nicht mit dem bloßen Auge sichtbar. Wir zeigen Dir, wie vielfältig die Arbeit als Ingenieur:in für Mikrosystemtechnik ist, wo Du arbeiten und worauf Du Dich spezialisieren kannst.

Was sind Deine Aufgaben als Ingenieur:in für Mikrosystemtechnik?

Als Mikrosystemtechnik-Ingenieur:in integrierst Du mikromechanische oder mikrooptische Bauelemente mit mikroelektronischen Schaltungen in komplexen Systemen. Dabei kombinierst Du Sensoren, Aktoren und Datenverarbeitung. Du bedienst Dich an Methoden und Verfahren aus der Mikrotechnik wie Mikromechanik, Mikrofluidik, Mikrooptik und Mikroelektronik.

Deine Aufgaben im Arbeitsalltag als Ingenieur:in für Mikrosystemtechnik hängen davon ab, in welchem Anwendungsbereich Du in den Beruf startest. Du konzipierst beispielsweise technische Systeme wie Ventile oder Uhrenbestandteile, in denen mikroelektronische und mikromechanische Komponenten genutzt werden mit Hilfe von CAD-Programmen. Außerdem entwickelst Du einzelne Bauteile aus der Aktorik, der Mikrooptik und der Sensorik wie z.B. Handykameras oder Displays. Du führst Versuche durch, um innovative Mikrosysteme zu testen oder koordinierst bzw. überwachst die Produktionsabläufe bei der Herstellung von Mikrosystemen.

Wo kannst Du als Ingenieur:in für Mikrosystemtechnik arbeiten?

Da die Mikrosystemtechnik zur Automatisierungstechnik und somit zur Elektrotechnik gehört, steigst Du üblicherweise in der Elektroindustrie ein. Hier kannst Du Dir aussuchen, ob Du eher in der Industrie oder in der Forschung arbeiten möchtest. Du kannst in Forschungseinrichtungen an der Entstehung von neuen Mikrosystemtechnologien oder Werkstoffverbunden arbeiten oder in der Industrie bei Unternehmen einsteigen, die Mikrosysteme aller Art herstellen – von Fluidsystemen über Beschleunigungssensoren bis hin zu biometrischen Sicherheitssystemen.

Aber auch Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die in anderen Branchen als der Elektroindustrie zu Hause sind, können für Dich nach Deinem Studium spannende Arbeitgeber sein: Der Maschinenbau setzt besonders in der Automobilindustrie auf Airbagsensorik oder Laserscanner, die Hindernisse auf der Fahrbahn nahezu in Echtzeit erkennen und eine Gefahrenbremsung einleiten. Aber auch in der Chemischen Industrie, in Betrieben der Medizintechnik und der Biotechnologie spielen die von Dir entwickelten Sensoren und Technologien eine super wichtige Rolle.

Um der Lage Herr zu werden, entwickelst Du als IT-Security Consultant eine umfassende Sicherheitsstrategie. Einerseits ist es Deine Aufgabe die IT-Systeme auf technischem Wege vor Angriffen zu schützen, andererseits das Sicherheitsbewusstsein des Unternehmens zu schärfen, indem Du beispielsweise Mitarbeiter in sicherer Kommunikation schulst. Du erstellst in Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern eine Bedarfsanalyse, führst Tests zur Überprüfung der Sicherheit durch, implementierst IT-Security-Lösungen und reagierst sofort auf aktuelle Ereignisse, wie Hackerangriffe oder Datenverluste.

Worauf kannst Du Dich als Ingenieur:in für Mikrosystemtechnik spezialisieren?

Das Spannende an der Mikrosystemtechnik ist, dass sie fast im gesamten Ingenieurwesen verwendet wird. Deshalb hast Du als Ingenieur:in für Mikrosystemtechnik die Möglichkeit, Dich auf einen bestimmten Anwendungsbereich zu spezialisieren:

  • Elektrotechnik: Die Mikrosystemtechnik gehört zur Automatisierungstechnik, weshalb sie besonders in Regelungen und Steuerungen vorkommt. Du kannst Dich aber auch auf Kommunikationstechnik, also z.B. Mikrosystemtechnik in Smartphones oder Laptops, spezialisieren. In der Elektrotechnik wird die Mikrosystemtechnik genutzt, um intelligente Technologien zu schaffen, die sich selbst steuern und auch die Entwicklung von Halbleitern gehört dazu.
  • Medizintechnik: Wenn Du Dich auf Mikrosystemtechnik in der Medizintechnik spezialisiert, arbeitest Du etwa an Systemen für die Pharmakologie. Hier wird Mikrosystemtechnik z.B. zum Zerstäuben von Medikamenten in der Lunge genutzt. Auch in der Entwicklung von Herzschrittmachern oder Hörgeräten kommen Mikrosysteme zum Einsatz und aktuell wird sehr viel im Bereich der intelligenten Prothesen geforscht.
  • Energie- und Umwelttechnik: Innerhalb der Energietechnik kannst Du z.B. intelligente Steuerungen von Klimasystemen, also z.B. Klimaanlagen in Zügen oder Solarzellen, entwickeln. In der Umwelttechnik kommt die Mikrosystemtechnik bei der Regelung des Stromverbrauches in Gebäuden oder für die Schadstoffanalyse zum Einsatz.
  • Verfahrenstechnik: Hier arbeitest Du in erster Linie mit Mikroverfahrenstechnik. Dein Ziel ist es, Verfahren so klein wie möglich und so vielfältig wie möglich nutzbar zu machen.
  • Biotechnologie: Du spezialisierst Dich auf die Analyse und Beeinflussung von Molekülen, Zellen und Gewebeteilen mit Hilfe von Mikrosystemen. Ein anderer spannender Bereich ist die Entwicklung von Biochips.
  • Fahrzeugtechnik: Der bekannteste Anwendungsbereich von Mikrosystemtechnik sind Airbags in Autos. Diese werden durch Mikrosysteme automatisch ausgelöst. Aber auch z.B. für Navigationssystemen werden Mikrosysteme im Fahrzeugbau gebraucht.
  • Informatik: Als Ingenieur für Mikrosystemtechnik in der IT spezialisierst Du Dich auf die Entwicklung von Chipkarten aller Art.  

Woran erkennst Du, dass Du eine Mikrosystemtechnik-Ingenieur:in bist?

Elektrotechnik, Werkstofftechnik und Automatisierungstechnik haben es Dir angetan und Du hast richtig Bock, diese einzelnen Fachbereiche interdisziplinär zu verbinden. Das Ingenieurwesen fasziniert Dich aufgrund seiner Komplexität, Du gehst Herausforderungen gerne analytisch an und legst eine sorgfältige Arbeitsweise an den Tag. Du besitzt ein ausgeprägtes räumliches Vorstellungsvermögen – denn die Systeme, die Du im Beruf entwickelst, sind mit bloßem Auge kaum bis gar nicht sichtbar.

Was kannst Du als Ingenieur:in für Mikrosystemtechnik verdienen?

Dein Einstiegsgehalt als Ingenieur:in für Mikrosystemtechnik hängt vom Fachbereich ab, in dem Du einsteigst. In der chemischen Industrie und im Fahrzeugbau verdienen Ingenieur:innen beispielsweise schon zu Beginn mehr als in anderen Branchen. Durchschnittlich kannst Du Dich am Einstiegsgehalt einer Ingenieur:in für Automatisierungstechnik orientieren: Das sind aktuell 47.200 € brutto pro Jahr und Du liegst mit diesem Gehalt etwas unter dem Durchschnitt aller Absolvent:innen im Ingenieurwesen. In unserer Gehaltsstatistik siehst Du alle Einstiegsgehälter auf einen Blick.

Kurz gesagt:
  • Als Ingenieur:in für Mikrosystemtechnik entwickelst Du Systeme im Mikrometerbereich, die sich selbstständig steuern und aufgrund ihrer Größe extrem vielseitig eingesetzt werden können. Für Deine Arbeit bekommst Du durchschnittlich 47.200 € brutto im Jahr.
  •  Du steigst in Forschungseinrichtungen oder Industriebetrieben der Elektroindustrie, des Maschinenbaus oder der Chemischen Industrie ein.
  • Spezialisieren kannst Du Dich innerhalb der Automatisierungstechnik, Medizintechnik, Biotechnologie, Verfahrenstechnik, Energie- oder Umwelttechnik.