Energie- und Umwelttechnik studieren
Du möchtest studieren, wie die Erde auch in Zukunft ein bewohnbarer Planet bleiben kann? Oder Du begeisterst Dich einfach dafür, was unsere Welt "antreibt"? Dann könnte Energie- und Umwelttechnik die richtige Ingenieurwissenschaft für Dich sein. Der Studiengang verknüpft die Naturwissenschaften mit Technik und ist interdisziplinär sowie praxisnah ausgerichtet. Die Kombination aus Energietechnik und Umwelttechnik verfolgt das Ziel, innovative Technologien zu entwickeln, die ein modernes Leben klima- und ressourcenschonend möglich machen.
In der Theorie
Du kannst Energie- und Umwelttechnik je nach Hochschule als kombinierten oder separaten Studiengang wählen. Die entsprechenden Studienangebote sind breit gefächert und nennen sich z.B. Umweltwirtschaft, Umweltingenieurwesen, Energietechnik, Energiewirtschaft, Regenerative Energien, Umwelttechnik, Umweltplanung oder Umweltschutz. Nach 6 bis 7 Semestern erwirbst Du den Abschluss Bachelor of Science oder Bachelor of Engineering. Der Studiengang enthält häufig ein Pflichtpraktikum oder ein Praxissemester im 5. oder 6. Semester. Danach kannst Du mit einem Master, der nochmal 2 bis 4 Semester dauert, eine Vertiefungsrichtung wählen.
Zu den Grundlagen, die Du im Bachelorstudium Energie- und Umwelttechnik lernst, gehören Physik, Werkstoffkunde, Elektrotechnik und Chemie. Dazu kommen im weiteren Verlauf Deines Studiums Mathematik, Technisches Englisch, Informatik, Maschinenbau, Elektrotechnik mit Fokus auf Energietechnik sowie Module aus Jura und BWL wie z.B. Umweltrecht. Außerdem erwarten Dich je nach Ausrichtung der Hochschule Seminare in Umweltanalytik, Umwelttechnik, Erneuerbaren Energien, Energieversorgungstechnik, Verbrennungstechnik, Energieverfahrenstechnik, Thermodynamik, Wärme- und Kältetechnik oder Umweltmanagement. Deine Spezialisierung triffst Du im Master mit Wahlpflichtfächern. Du kannst Dich einerseits auf die klassische Energietechnik oder die Umwelttechnik einzeln spezialisieren oder Du wählst einen spezifischen Anwendungsbereich wie beispielsweise:
- Entsorgungswesen,
- Klimaschutz
- Energieberatung,
- Umweltmesstechnik,
- Recycling,
- Erneuerbare Energiesysteme,
- Wasser- und Luftreinhaltung
- oder Bioverfahrenstechnik.
In der Praxis
In der Arbeitswelt bist Du als Ingenieur für Energietechnik bzw. Umweltingenieur an der Schnittstelle von Ingenieurtechnik und Umweltschutz tätig. Du kannst an Lösungen für Umweltprobleme wie z.B. smarten Recyclingsystemen, innovativen Dämmen oder Schallschutzmauern oder Technologien zur Abgasreinigung arbeiten. Oder Du wirst in der Entwicklung effizienter Systeme für die erneuerbare Energiegewinnung tätig: Dazu zählen Solarkraftanlagen, Erdwärmenutzung, Biokraftstoffe sowie Wind- und Wasseranlagen. Du steigst entweder in der Forschung, Entwicklung, in der Projektplanung oder im Qualitätsmanagement ein.
Innerhalb der Energietechnik kannst Du bei Energieversorgungsunternehmen, Energieerzeugern, Kraftwerksbetreibern sowie Anlagenbauern für erneuerbare Energiesysteme einsteigen. In der Umwelttechnik wiederum bieten sich Umweltschutzorganisationen, das Technische Hilfswerk oder der Katastrophenschutz an.
Die Chemische Industrie bietet Dir Einstiegsmöglichkeiten z.B. in der Kunststoff-, Lebensmittel- oder Kosmetikindustrie, wenn es darum geht möglichst umweltfreundliche und energiesparende Produktionsweisen zu ermöglichen.
Auch im Bauwesen kannst Du mit Energie- und Umwelttechnik durchstarten, beispielsweise in der Ver- und Entsorgungstechnik, im Recycling oder Green Building – also der umweltschonenden technischen Gebäudeausrüstung.
Selbstverständlich bietet Dir auch die Automobilbranche spannende Tätigkeitsfelder in der Elektromobilität.
Nach dem Studium der Energie- und Umwelttechnik stehen Dir viele Türen offen. Du kannst beispielsweise auch im Öffentlichen Dienst bei Umweltministerien und -behörden, in Forschungseinrichtungen oder als Consultant für Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau mit hohem Energieverbrauch arbeiten. Außerdem entstehen weitere spannende Berufsfelder durch die Weiter- und Neuentwicklung umweltfreundlicher Technologien und erneuerbarer Energiegewinnung.
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