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Vom Elektrotechnik-Studenten zum Leiter Elektronikentwicklung

Interview mit FPGA-Spezialist David Kirchner

Von Tim Lamkemeyer

 

 

In seinem Podcast ROCKETENGINEERS spricht Lennard Hermann alle 2 Wochen mit erfahrenen Ingenieuren, Führungskräften oder Beratern über die wichtigsten Learnings auf ihrem Berufsweg. Lennard hat an der RWTH Aachen mit einem Zwischenstopp in Kanada Maschinenbau studiert und arbeitet aktuell als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Fertigungstechnik.

Diese Woche erfahrt Ihr von David Kirchner, wie Ihr Eure Arbeitszeit effizient planen könnt, welche Skills Ihr für eine Beförderung mitbringen müsst und wie sich Eure Arbeit verändert, wenn Ihr von der Fach- zur Führungskraft werdet. David hat an der TU Berlin Elektrotechnik studiert, ist Leiter der Elektronikentwicklung bei Holoeye Photonics und mit einem eigenen Ingenieurbüro selbstständig. Im Konzern-Alltag beschäftigt er sich als Experte für integrierte Schaltkreise (FPGA) mit den Bereichen diffraktive Optik, räumliche Lichtmodulatoren und LCOS-Mikrodisplays.




David Kirchner


Experten-Tipp: Überleg Dir vor der Beförderung, ob die Führungskarriere was für Dich ist

ROCKETENGINEERS: "Du hast es inzwischen in eine Führungsposition geschafft. Was macht für Dich einen guten Chef aus und wie sieht der Arbeitsalltag in der Führung aus?"

David Kirchner: "Du brauchst ein paar persönliche Eigenschaften:

  • So etwas wie Kommunikationsfähigkeit oder gut mit Leuten zu können. Wenn Du Menschen nicht magst, werd keine Führungskraft.
  • Dann solltest Du abgeben können. Das ist, finde ich, ein ganz wichtiger Punkt. Wenn Du Deinen Mitarbeitern nicht vertrauen kannst und ihnen nichts geben kannst, bist Du auch keine Führungskraft. Es hilft ja nichts, wenn Du Arbeiten auf dem Tisch hast und sie alle selbst machst. Dann bist Du auch nur eine Fachkraft.
  • Und Du musst strukturiert arbeiten können. Das sind die wichtigsten Punkte, die mir zu den persönlichen Eigenschaften einfallen.

Was die Entscheidung dann mit sich bringen wird und was die Leute vielleicht nicht so im Bewusstsein haben: Wenn Du befördert wirst, z.B. aus einem Team heraus zum Teamleiter, dann bist Du nicht mehr Teil des Teams. Du bist raus. Du bist nämlich jetzt derjenige, der sagt, was das Team machen soll und Du wirst Stück für Stück einsamer nach oben hin. Am Anfang warst Du noch im Team drin und hattest vielleicht 7 Kollegen. Dann geht Euer Teamleiter und Du wirst zum Teamleiter, dann bist Du außen vor. Du hast dann Teamleiterkollegen, also eine Hierarchie-Ebene höher. Wenn Du noch weiter hoch gehst bist Du vielleicht beim Abteilungsleiter oder Gruppenleiter, aber es wird nach oben hin einsamer. Das muss man bei seiner Entscheidung auch bedenken."

So setzt Du es um

Mehr Geld, mehr Entscheidungsspielraum und mehr Macht im Unternehmen: Viele junge Ingenieure arbeiten schon zu Beginn ihrer Karriere darauf hin, irgendwann Führungskraft zu werden. Wenn dann nach ein paar Jahren wirklich der Karrieresprung aus Deinem Fachbereich auf die nächste Unternehmensebene ansteht, solltest Du Dir aber genau überlegen, ob Du wirklich dafür gemacht bist, Teams oder Abteilungen zu leiten oder ob Dein Herz doch eher an der fachlichen Arbeit hängt. Denn die eigentlichen Ingenieur-Tätigkeiten werden in einer Führungsposition immer weniger, je höher Du im Unternehmen aufsteigst.

Schon im ersten Karriereschritt, etwa wenn Du Leiter eines Entwicklungsteams wirst, stehen für Dich auf einmal andere Aufgaben an, als vor Deiner Beförderung: Statt Experimente durchzuführen und Prototypen zu bauen stehen dann z.B. Mitarbeitergespräche, Gehaltsverhandlungen, Präsentationen und strategische Aufgaben wie das Definieren von Zielen, entsprechenden Maßnahmen und Kennzahlen auf Deinem Tagesplan.

Gerade in kleineren Unternehmen und in Deinen ersten Führungspositionen stehst Du Deinen Mitarbeitern in der Fachabteilung natürlich nach wie vor mit Deiner Expertise zur Seite. Mit steigender Mitarbeiter- und Budgetverantwortung und mit Deinem Wechsel von der fachlichen zur disziplinarischen Führung wirst Du aber immer mehr Zeit darein investieren, dass in Deiner Abteilung oder im gesamten Unternehmen alles läuft. Die Zeit, Dich um Deine ursprünglichen Ingenieur-Aufgaben zu kümmern, ist dann leider meist nicht mehr in Deinem Stellenprofil vorgesehen.

Sobald bei Dir die erste Beförderung etwa vom Projektmitarbeiter zum Projektleiter oder vom Entwicklungsingenieur zum Teamleiter eines bestimmten Teilbereichs ansteht, solltest Du also für Dich persönlich die Entscheidung treffen: Möchtest Du Dich in Deinem Fachbereich immer weiter spezialisieren und zum Experten werden, oder siehst Du Deine berufliche Erfüllung darin, die Mitarbeiter in Deinem Fachbereich zu führen und Deine technischen Kenntnisse um die BWL-Sicht zu erweitern? Eine richtige oder falsche Entscheidung gibt es dabei nicht. Welcher der für Dich bessere Weg ist, hängt vor allem von Deiner Persönlichkeit, aber auch von Deinen beruflichen Zielen ab.

Das ganze Interview im Podcast hören

Die Führungskarriere ist nicht für jeden der optimale Karriereweg. Was Du als guter Chef draufhaben musst und welche negativen Seiten z.B. eine Management-Karriere haben kann, erzählt David Kirchner in Episode #25 im ROCKETENGINEERS-Podcast:

DARUM GEHT'S IN FOLGE #25:
  • 01:45 – Vorstellung von David Kirchner
  • 08:30 – Was ist für ihn eine erfolgreiche Karriere?
  • 12:15 – Welche Produktivitäts-Tools nutzt David?
  • 16:50 – Was macht für ihn einen guten Ingenieur aus?
  • 22:20 – Wie wird man vom Ingenieur zur Führungskraft?
  • 26:40 – Wie sollte man sich als Ingenieur weiterbilden, wenn man Führungskraft werden möchte?
  • 30:15 – Welche konkreten Hacks kann man umsetzen, um seine Karriere zu beschleunigen?
  • 34:00 – Ende von Episode #25
 

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