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Du kannst auch erfolgreich werden, wenn Du nicht exrovertiert bist

Interview mit Tim Schmaddebeck, Maschinenbau- und Produktionsingenieur und Business Coach für Ingenieur:innen

Von Tim Lamkemeyer

 

 

In seinem Podcast ROCKETENGINEERS spricht Lennard Hermann alle 2 Wochen mit erfahrenen Ingenieur:innen, Führungskräften oder Berater:innen über die wichtigsten Learnings auf ihrem Berufsweg. Lennard hat an der RWTH Aachen mit einem Zwischenstopp in Kanada Maschinenbau studiert und arbeitet aktuell als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Fertigungstechnik.

Diese Woche erfährst Du von Tim Schmaddebeck, wie das richtige Mindset Dich dabei unterstützt, erfolgreich zu werden, wie Du Deine Einstellungen und Herangehensweisen verändern kannst und wieso es für Dich schon einen positiven Effekt hat, wenn Du Dir jeden Tag 5 Minuten "Me Time" gönnst. Tim hat an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg Maschinenbau & Produktion studiert. Inzwischen ist er Business Coach für Ingenieur:innen.



Tim Schmaddebeck


Experten-Tipp: Brich ab und zu aus Deiner Komfortzone aus

ROCKETENGINEERS: “Wir haben schon über das Thema ‘Sichtbarkeit’ gesprochen. Manche Ingenieur:innen sind jetzt vielleicht eher introvertiert oder denken, dass ihre gute Leistung automatisch gesehen wird. Welche Tipps hast Du für sie?”

Tim Schmaddebeck: “Ich kenne das aus eigener Erfahrung: Man sitzt im Meeting, hat eine tolle Idee und weiß nicht, ob man sie jetzt äußern soll. […] In Momenten wie diesen zeigt sich ein Growth Mindset.

Wenn es die Möglichkeit gibt, einen Vortrag zu halten – sei es, bei Schulungen im Unternehmen oder vor einem Kunden, [...] – empfehle ich, die Hand zu heben, auch wenn man das Gefühl hat, dass sich alles dagegen sträubt und es weit außerhalb der eigenen Komfortzone ist. Je häufiger man solche Situationen meistert, desto einfacher wird dieser Prozess am Ende auch.”

So setzt Du es um

Was ist, wenn jemand lacht? Die anderen können das doch eh viel besser erklären! Bin ich überhaupt gut genug für diese Aufgabe? Diese Gedanken kennt wohl jeder – egal, ob von Referaten in der Schule, der Gruppenarbeit an der Uni oder dem Projektmanagement Meeting im Job. Während Deiner Schul- und Studienzeit hattest Du dabei einen großen Vorteil: Neben Deiner mündlichen Mitarbeit konntest Du in den meisten Fällen mit Deinen schriftlichen Ergebnissen in Mathe, Englisch, Thermodynamik oder Tragwerkslehre überzeugen. Im Berufsleben sieht das etwas anders aus. Denn um erfolgreich zu werden, musst Du in der Regel Führungskräfte darauf aufmerksam machen, was in Dir steckt und generell darauf achten, dass Deine Leistung im Unternehmen sichtbar ist.

Dafür musst Du als eher zurückhaltende oder schüchterne Ingenieur:in aber nicht jedes Mal im wöchentlichen Jour fixe vor all Deinen Kollegen raushauen, was Dir gerade durch den Kopf geht. Häufig kommt es bei Vorgesetzten nämlich besser an, wenn Du Dich nicht mit irgendeiner halbgaren Idee an sie wendest und Dich in den Mittelpunkt stellst, sondern bereits eine fundierte Problemlösung für Qualitätsschwankungen erarbeitet oder Berechnungen zu alternativen Produktionsverfahren durchgeführt hast.

Wenn Du erst in Ruhe über ein Thema nachdenkst und Deine Ideen dann auch aktiv einbringst, schlägst Du gleich 2 Fliegen mit einer Klappe:

  • Auf der einen Seite bist Du selbstbewusster, weil Du Dich mit dem Thema bereits auseinandergesetzt, die größten Fallstricke im Vorfeld durchgespielt hast und so auch auf Rückfragen Deiner Vorgesetzten reagieren kannst. Außerdem kannst Du Dir im Vorfeld des Gesprächs mit Deinen Vorgesetzten auch schon überlegen, was an Deinem Vorschlag kritisiert werden könnte und Dir auch für diese Eventualität schon die passenden Antworten parat legen.
  • Auf der anderen Seite zeigst Du Deinen Vorgesetzten auch, dass es Dir wichtig ist, ihre Zeit nur für wirklich sinnvolle Besprechungen und Vorschläge in Anspruch zu nehmen, statt sich immer wieder mit unausgereiften oder schwer umsetzbaren Lösungen aufzudrängen.

Je häufiger Du Deine Überlegungen und Leistungen aktiv mit einbringst, desto sicherer wirst Du Dir Deiner Sache und desto stärker rückst Du auch in das Sichtfeld Deiner Vorgesetzten. Dafür reicht es im ersten Schritt meist auch schon aus, wenn Du etwa im Jour fixe davon erzählst, an welchen Projekten Du gerade arbeitest oder welche Meilensteine Du in der vergangenen Woche erreicht hast.

Im zweiten Schritt kannst Du dann auch an innovativen Ideen für die Zukunft arbeiten und diese in Gesprächen mit Deinen Vorgesetzten einbringen. Lass Dich auch nicht davon verunsichern, wenn Dir nicht in jedem Meeting eine absolute Weltneuheit einfällt, denn Deine Zurückhaltung kann auch positiv sein und zeigt Deinen Vorgesetzten, dass Du eine wichtige Führungseigenschaft bereits hast: Du denkst immer einen oder zwei Schritte voraus und lässt Dich nicht von der Euphorie über eine vermeintlich gute Entwicklung, einen neuartigen Werkstoff oder eine auf den ersten Blick kostensparende Produktionsmaschine in die Irre führen. Vielmehr hinterfragst Du die Dinge so lange, bis Du zu einer realistischen Einschätzung gekommen bist.

Wenn Du also nicht die Person bist, die leidenschaftlich mit jedem netzwerkt und schnell im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht, muss das absolut kein Nachteil für Deine Karrierechancen sein. Es gibt viele Wege nach "oben" und jede:r muss letztlich den eigenen finden, der zur individuellen Persönlichkeit passt. Wer sich verstellt und einem vermeintlichen "Karrieretyp" anpasst, wirkt schnell unauthentisch. Betrachte Deine Zurückhaltung als eine positive Eigenschaft und sprich Deine Vorgesetzten an, wenn Du wirklich von Deiner Idee überzeugt bist und fundierte Antworten auf die Pro's und Con's geben kannst. 

Das ganze Interview im Podcast anhören

Tim Schmaddebeck legt bei seinen Coachings großen Wert darauf, am Mindset der Ingenieur:innen zu arbeiten. In Folge 69 im ROCKETENGINEERS Podcast erzählt er Dir, was sich hinter diesem Buzzword verbirgt, welche Einstellung Dich erfolgreich macht und wie Du Deine gewohnten Denkmuster ändern kannst.

Darum geht's in Folge #69:
  • 01:00 – Tim Schmaddebeck stellt sich vor
  • 02:45 – Was bedeutet “Mindset”?
  • 06:15 – Welches Mindset ist wichtig für eine erfolgreiche Ingenieur:innen-Karriere?
  • 10.30 – Welches Mindset ist generell für Ingenieurinnen und Ingenieure wichtig?
  • 15:45 – Wie schaffen es zurückhaltende Persönlichkeiten, in Meetings Aufmerksamkeit zu erzeugen?
  • 18:45 – Beispiele für ein gutes Mindset
  • 24:30 – Wie kann man das eigene Mindset verändern?
  • 27:45 – Was kann man ab morgen anders machen, um das eigene Mindset positiv zu beeinflussen?

    Gesamtlänge der Folge: 31:45 Min
 

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