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Vom Maschinenbau-Studenten zum Geschäftsfeldleiter

Interview mit Chris aus der Automobilindustrie

Von Tim Lamkemeyer

 

 

In seinem Podcast ROCKETENGINEERS spricht Lennard Hermann alle 2 Wochen mit erfahrenen Ingenieuren, Führungskräften oder Beratern über die wichtigsten Learnings auf ihrem Berufsweg. Lennard hat an der RWTH Aachen mit einem Zwischenstopp in Kanada Maschinenbau studiert und arbeitet aktuell als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Fertigungstechnik.

In dieser Woche erzählt Chris, Geschäftsfeldleiter Rohrwellen bei einem Automobilzulieferer, auf welche Qualifikationen er als Chef bei Bewerbern besonderen Wert legt, welche Schattenseiten Ihr bei der Führungskarriere beachten solltet und wie Ihr am besten mit Führungsaufgaben umgeht, die eher in den BWL-Bereich fallen und weniger mit Eurer eigentlichen Ingenieur-Tätigkeit zu tun haben.

Experten-Tipp: Schau über den Tellerrand und nimm auch die Business-Perspektive ein

ROCKETENGINEERS: "Du musstest in Deiner bisherigen Berufslaufbahn nicht nur an neuen Technologien arbeiten, sondern wurdest mit Aufgaben, die mit der klassischen Ingenieur-Arbeit eigentlich nichts zu tun haben, auch immer wieder ins kalte Wasser geworfen. Wie hast Du solche Situationen gemeistert?"

Chris: "Ich habe mir vor dem Job wenig Gedanken darum gemacht, wie etwa der perfekte Standort für einen Produktionsbetrieb aussieht – sowas kannst Du vorher nicht gelernt haben. Gerade in der Anfangszeit ist mir dabei immer mehr bewusst geworden: Es geht um strukturiertes arbeiten. Als Ingenieur im Studium und als Promovend lernst Du einfach, Probleme super strukturiert anzugehen und das hilft Dir im Industriealltag ungeheuerlich. 

Das konnte ich mir zu der damaligen Zeit überhaupt nicht vorstellen. Wenn ich an die Standortsuche denke, geht es einfach darum, wie Du das Thema angehst, was Du Dir aufschreibst, was Du Dir überlegst mit allem, was dazu gehört: Gerade so einfache Tools wie die Nutzwertanalyse werden dann auf einmal wichtig, Du kannst sie anwenden und das hilft Dir dann auch."

So setzt Du es um

Wenn Du – wie Chris – nach der ersten Zeit im Job vor bislang unbekannten Aufgaben wie etwa der Suche nach einem neuen Unternehmensstandort stehst, geht es Dir wie vielen Berufsstatern im Ingenieurwesen! Lass Dich von der Schwierigkeit und Größe einer Aufgabe nicht demotivieren, sondern überlege Dir zielgerichtet, welche einzelnen Meilensteine Du Dir setzen kannst, um diese neue Herausforderung nach und nach bewältigen zu können. Dafür ist besonders eine strukturierte Herangehensweise wichtig. Überprüfe dabei als erstes, ob Du nicht in der Vergangenheit bereits Tools und Möglichkeiten kennengelernt hast, um die neue Aufgabe zu meistern.

Wenn Du nicht gerade Wirtschaftsingenieurwesen studiert hast, gehören z.B. Verfahren zur Investitions- und Wirtschaftlichkeitsrechnung, die zur BWL gehören, nicht zu Deinem vertrauten Werkzeugkasten. Diese Tools sind auf den ersten Blick weit weg von Ingenieur-Fachgebieten wie Schwingungslehre, Werkstoff- oder Regelungstechnik.

Je höher Du aber auf der Karriereleiter steigst, desto mehr dieser Tools wirst Du in Deinem Alltag nutzen, weil die betriebswirtschaftliche Perspektive in Führungspositionen genauso wichtig ist wie die fachliche Expertise. Klassische Ingenieur-Aufgaben werden weniger. Stattdessen erhältst Du mit jeder Karrierestufe mehr fachfremde Aufgaben wie die Personalführung und den Aufbau Deiner eigenen Entwicklungsabteilung, die Projektsteuerung zur Produktion von z. B. einer neuen Autotür und das Controlling solcher Projekte.

Du solltest deshalb während Deines Studiums immer im Hinterkopf behalten, dass Du die dort vermittelten Methoden aus der Betriebswirtschaft vielleicht jetzt gerade als Student nicht brauchst, dass sie Dir aber in Zukunft in einer Führungsposition bei der Bewältigung komplexer Aufgaben wie etwa dem Aufbau eines neuen Standorts oder sogar der Übernahme der Geschäftsführerposition helfen können: Gerade in mittelständischen Unternehmen ist diese Verbindung aus Ingenieur- und BWL-Fachwissen für Dich elementar. Rund 45 % der technikorientierten Unternehmen dieser Größe werden von Ingenieuren geführt. Aber auch ohne eine geplante Management-Karriere wirst Du bei Deiner Spezialisierung immer wieder auf fachfremde Aufgaben wie etwa die Kalkulation eines neuen Produktes stoßen, bei denen Dir ein Perspektivwechsel hilft. 

Das ganze Interview im Podcast anhören

Chris ist in der Führungsposition angekommen, die zu ihm passt: Du willst wissen, worauf er als Chef bei der Einstellung junger Ingenieure achtet und wie Du ihn und andere Führungskräfte von Dir überzeugen kannst? Dann hör Dir jetzt die komplette Folge #15 im ROCKETENGINEERS-Podcast bei Google Podcasts oder auf einer Streaming-Plattform Deiner Wahl an:

DARUM GEHT'S IN FOLGE #15:
  • 01:50 – Vorstellung von Chris
  • 04:10 – Was macht man als Ingenieur als Assistent der Geschäftsführung?
  • 09:00 – Wie geht man im Job am besten mit neuen und ungewohnten Aufgaben um?
  • 11:00 – Wie beurteilt der Vorgesetzte, welcher Mitarbeiter sich für eine Führungsposition eignet?
  • 17:40 – Welche Probleme können auftreten, wenn man vom Fachexperten zur Führungskraft wird?
  • 18:20 – Wie schafft man es als Führungskraft, sich eine Work-Life-Balance zu schaffen?
 

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