Was verdient ein Konstruktionsingenieur?
Als Konstruktionsingenieur:in planst und entwickelst Du neue Maschinen, Fahrzeuge oder Verfahren. Du arbeitest dabei Hand in Hand mit Deinen Kolleg:innen aus den Forschungs- und Entwicklungsabteilungen und leistest die planerische Vorarbeit für die eigentliche Produktion. Mit 49.100 € liegt Dein Einstiegsgehalt etwas unter dem Durchschnitt im Ingenieurwesen. Der beträgt über alle Fachbereiche und Berufsfelder hinweg 53.300 €.
Alle hier genannten Gehälter beziehen sich, wenn nicht anders angegeben, auf den Direkteinstieg mit einem Master-Abschluss. Es handelt sich um Brutto-Jahresgehälter, also ohne Abzüge wie Steuern oder Sozialabgaben. Um die Durchschnittswerte nicht durch außergewöhnlich hohe oder niedrige Gehälter zu verzerren, haben wir ein 50 %-Intervall angewendet, d.h. die Hälfte aller in Vollzeit berufstätigen Ingenieur:innen liegt innerhalb der jeweiligen Gehaltsspanne. Die von uns verwendeten Quellen findest Du am Ende des Artikels.
Das Gehalt sollte fair sein, ist aber immer nur ein Teil des gesamten „Pakets“: Aufgaben, Kolleg:innen sowie Entwicklungsperspektiven sind ebenfalls sehr wichtige Kriterien für die Wahl Deines Arbeitgebers.
Was sind Deine Aufgaben?
Als Konstrukteur:in arbeitest Du überwiegend mit CAD-Programmen wie AutoCAD oder CATIA und erstellst virtuelle Modelle – etwa von Motoren, Bauwerken oder Robotern. Dafür wertest Du Forschungsergebnisse aus und analysierst, wie z.B. neue Werkstoffe die Produkte Deines Arbeitgebers noch besser oder den Herstellungsprozess effizienter machen können. Durch Deine Arbeit wird im Unternehmen sichergestellt, dass die Abteilungen von der Forschung bis hin zum Qualitätsmanagement sinnvoll kommunizieren und bei der Produktion alles rund läuft.
Mit welchem Einstiegsgehalt kannst Du als Konstrukteur:in rechnen? Diese Faktoren zählen!
Es gibt viele Faktoren, die am Ende darüber entscheiden, wie hoch Dein Gehalt nach dem Studium ausfällt. Dazu gehören etwa:
- Dein Abschluss,
- die Größe des Unternehmens,
- die Branche, in der Du tätig wirst,
- das Bundesland in dem Du arbeitest.
Wir geben Dir einen Überblick, mit welchem Einstiegsgehalt Du mit Deinen Voraussetzungen rechnen kannst – und wie sich Dein Gehalt in den nächsten Jahren von Karrierestufe zu Karrierestufe entwickeln wird.
1. Die Gehaltsunterschiede zwischen Bachelor- und Master-Abschluss
Je höher Dein akademischer Abschluss nach dem Studium ist, desto mehr Fachwissen und Praxiserfahrung hast Du in der Uni, während Praktika oder auch bei Deiner Arbeit als Werkstudent:in gesammelt. Das belohnen die Arbeitgeber in der Regel und Dein Einstiegsgehalt fällt höher aus. Wenn Du nach Deinem Bachelor-Abschluss in der Konstruktion anfängst, liegt Dein Gehalt im Durchschnitt bei 44.300 €, nach dem Master bekommst Du 49.100 € und als promovierte Konstruktionsingenieur:in liegt Dein Einstiegsgehalt bei 59.500 €.
Neben dem Direkteinstieg hast Du nach dem Studium aber auch die Möglichkeit, als Trainee im Unternehmen anzufangen. Wenn Du Dich für diesen Weg entscheidest, fällt Dein Einstiegsgehalt als Konstruktionsingenieur etwas geringer aus als beim Direkteinstieg. Das hängt vor allem damit zusammen, dass sich vor allem Bachelor-Absolvent:innen für diesen Schritt entscheiden, um systematisch auf die Karriere im Unternehmen vorbereitet zu werden.
2. So ändert sich Dein Gehalt je nach Unternehmensgröße
Große Unternehmen zahlen ihren Mitarbeitenden meist höhere Löhne als der Familienbetrieb um die Ecke oder ein mittelständischer Zulieferbetrieb. Im Gegenzug herrscht im Mittelstand und in KMUs aber oft eine familiäre Atmosphäre und der Leistungsdruck ist geringer als bei den global Playern.
Vor Deinem Berufseinstieg musst Du also für Dich entscheiden, was Dir wichtiger ist: Ein familiäres Miteinander im Büro oder ein höheres Gehalt? Eine richtige oder falsche Antwort gibt es hier nicht und Du kannst in beiden Fällen gut von Deinem Ingenieur:innen-Gehalt leben – auch, wenn die Unternehmensgröße über 6.000 € mehr oder weniger im Portemonnaie entscheidet. Wenn Du in einem KMU einsteigst, kannst Du am Anfang Deiner Karriere mit 46.200 € rechnen, in mittelständischen Unternehmen verdienst Du 49.100 € und wenn Du den Jobeinstieg bei einem Großunternehmen schaffst, kannst Du mit 52.100 € rechnen.
3. Branchen: Hier ist Dein Einstiegsgehalt als Konstruktionsingenieur:in am höchsten
Als Konstruktionsingenieur:in ist Dein mögliches Einsatzfeld breit gefächert und Du kannst überall einsteigen, wo Industrie- und Konsumgüter produziert werden. Je nach Branche konstruierst Du dann z.B. Motoren, Industrieroboter, Solaranlagen oder auch Fahrräder. Für welche Branche Du Dich am Ende entscheidest, hat einen Einfluss auf Dein Einstiegsgehalt. Zwischen dem geringsten Gehalt, das Du im Bauwesen bekommst, und dem Top-Gehalt, das in der Luft- und Raumfahrt auf Dich wartet, liegen über 11.000 €.
Auch wenn Dein Einstiegsgehalt im Schnitt etwas geringer ausfällt als bei vielen anderen Ingenieursberufen, kannst Dudoch in den allermeisten Branchen chon zum Einstieg mehr als 50.000 € verdienen. Die 3 Branchen, in denen Du als Konstrukteur:in bei Deinem Berufseinstieg am meisten Geld machen kannst, sind:
- Luft- und Raumfahrt (57.500 €)
- Medizin und Pharma (57.000 €)
- IKT-Branche sowie Maschinen- und Anlagenbau (56.500 €)
4. In diesen Bundesländern verdienst Du am meisten
Möchtest Du nach dem Studium bei Deinen Freund:innen und Deiner Familie bleiben oder zieht es Dich eher in die Ferne? Wenn Du Dich für den Umzug in ein anderes Bundesland entscheidest, kann das einen ordentlichen Einfluss auf Dein Gehalt als Konstruktionsingenieur:in haben. Zwischen dem niedrigsten Gehalt, das Du in Sachsen-Anhalt bekommst, und dem finanziellen Top-Bundesland Baden-Württemberg liegen nämlich ganze 13.500 €.
Generell gibt es bei den Gehältern von Konstruktionsingenieur:innen das übliche Ost-West - und Nord-Süd-Gefälle: Im Norden (mit Ausnahme von Bremen und Hamburg) und Osten fallen die Gehälter geringer aus, im Westen und Süden bekommst Du mehr Geld. Dabei solltest Du aber auch bedenken, dass die Lebenshaltungskosten in den Bundesländern mit hohem Einstiegsgehalt auch entsprechend teurer sind. Die Top-Bundesländer bei den Gehältern sind:
- Baden-Württemberg (56.000 €)
- Hamburg (55.000 €)
- Bayern (54.000 €)
So entwickelt sich Dein Gehalt als Konstruktionsingenieur:in
Je länger Du in Deinem Unternehmen die Maschinen oder Produkte konstruierst, desto höher fällt auch Dein Gehalt aus. Während Du in den ersten 2 Jahren wahrscheinlich kleinere Aufgaben übernimmst und etwa nur einzelne Teile eines Autos konstruierst, kannst Du nach 3–5 Jahren mehr Verantwortung übernehmen. Auf diesem Karrierelevel ist es dann möglich, dass Du Dich z.B. um die Einarbeitung von Werkstudent:innen kümmerst oder auch Teilprojekte mit Deinem eigenen kleinen Team realisierst. Wenn Du Dich über die Jahre bewährst und gute Arbeit leistest, bekommst Du neben steigender Verantwortung auch mehr Geld.
Du solltest allerdings beachten, dass die mögliche Gehaltsspanne mit steigender Berufserfahrung immer größer wird. Das liegt vor allem daran, dass hier individuelle Faktoren wie etwa Dein Geschick bei der Gehaltsverhandlung oder Deine persönliche Personalverantwortung mit reinspielen.
Rechne Dein individuelles Ingenieur:innen-Gehalt aus!
Wie die allgemeinen Einstiegsgehälter in der Konstruktion aussehen, weißt Du jetzt. Aber wie viel kannst Du persönlich verdienen? Und mit welchem Gehalt kannst Du in anderen Ingenieur:innen-Berufsfeldern rechnen? Nutz unseren Gehaltsrechner, um es herauszufinden.
Finde heraus, wie viel Du in der Ingenieur-Welt verdienen kannst.
- Als Konstruktionsingenieur:in steigst Du nach dem Studium im Durchschnitt mit einem Gehalt von 49.100 € in den Job ein.
- Je nachdem, in welchem Bundesland Du arbeitest, kannst Du am Ende des Jahres bis zu 13.500 € mehr oder weniger verdienen.
- Die Branche, die aktuell am besten bezahlt, ist die Luft- und Raumfahrtindustrie.
Quellen:
Wir sprechen regelmäßig mit Arbeitgebern aus dem Ingenieurwesen und führen zusätzlich Fachgespräche mit Expert:innen. Diese Insights nutzen wir, um Dir einen realistischen Gehaltsausblick zu geben. Darüber hinaus wurden aktuelle Daten aus unterschiedlichen Studien und Gehaltsübersichten verwendet, z. B. von Stepstone, gehalt.de, kununu, Glassdoor oder jobvector.
Erfahrungen
Lukas Pieper, Projektmanager am Standort EssenErfahrungen
Marisa Gaitzsch, Projektmanagerin am Standort FrankfurtArbeitsmarkt
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