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Vom Werkstofftechnik-Studenten zum CTO

Interview mit Andreas Nick, Innovator im 3D-Druck

Von Tim Lamkemeyer

 

 

In seinem Podcast ROCKETENGINEERS spricht Lennard Hermann alle 2 Wochen mit erfahrenen Ingenieuren, Führungskräften oder Beratern über die wichtigsten Learnings auf ihrem Berufsweg. Lennard hat an der RWTH Aachen mit einem Zwischenstopp in Kanada Maschinenbau studiert und arbeitet aktuell als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Fertigungstechnik.

Diese Woche spricht Lennard mit Andreas Nick darüber, ob der 3D-Druck langfristig klassische Fertigungsverfahren wie die Zerspanung oder das Gießen ablösen wird und wie Ihr im Job dafür sorgt, dass Eure Leistung vom Chef auch wirklich wahrgenommen wird. Andreas hat an der RWTH Aachen Metallurgie und Werkstofftechnik studiert und arbeitet inzwischen als Chief Technology Officer (CTO) bei APWorks und kümmert sich dort um die additive Fertigung von Bauteilen für die Luftfahrt.

Andreas Nick


Experten-Tipp: Bring eigene Ideen ein, um Dich bei Deinen Vorgesetzten sichtbar zu machen

ROCKETENGINEERS: "Wenn man als Ingenieur in einem Unternehmen arbeitet, in dem viele Personen unter einem Vorgesetzten agieren: Wie schafft man es da, dass der Vorgesetzte die eigene Leistung auch wirklich wahrnimmt? Wenn es keiner sieht kannst Du ja performen und leisten wie Du willst und es bringt Dich in der Karriere nicht weiter. Ich bin mir häufig nicht so ganz sicher, was der richtige Weg ist, um sich vor seinem Vorgesetzten wirklich sichtbar zu machen, ohne dass man es übertreibt und wie ein Einzelkämpfer mit Ellbogenmentalität da steht."

Andreas Nick: "Meine Erfahrung ist: Wenn ich mich einfach hinstelle und versuche, am lautesten zu schreien, dann ist es tatsächlich schwierig. Ich glaube, das funktioniert viel eher, wenn man bereit ist, sich auf Neues einzulassen.

Ich bin als CTO ja jetzt in der genau entgegengesetzten Position und wenn ich darüber nachdenke, welche meiner Mitarbeiter am meisten Visibilität bekommen für ihre Arbeit, dann sind das die, die mit eigenen Ideen und Vorschlägen auf mich zukommen. Natürlich schauen wir uns bei jedem Mitarbeiter an, ob und wie er seine Aufgaben erfüllt. Aber da ist es nunmal so, dass es schwierig ist, sich darüber zu differenzieren. Man arbeitet ja selten in einem Team, in dem die Leute ihre Aufgaben nicht erfüllen. Prinzipiell erfüllen die Mitarbeiter meistens ihre Aufgaben. Da ist der differenzierende Faktor dann einfach, mit wie vielen Ideen und Vorschlägen ich zum Vorgesetzten komme und zeigen kann, dass ich über mein Arbeitsfeld hinaus Interesse daran habe, Dinge voranzubringen.

Es gibt nichts angenehmeres für mich, als wenn ein Kollege zu mir kommt, mich auf ein Problem aufmerksam macht und gleichzeitig einen Lösungsansatz dafür hat, der auch eine Entwicklung innerhalb der Abteilung oder des Unternehmens anstößt. So kann man meiner Meinung nach am einfachsten und besten die Visibilität beim Vorgesetzten erhöhen."

So setzt Du es um: Bedenke bei Deinen Ideen die Business-Perspektive des CTO

Du kannst als Ingenieur richtig viel bewirken. Deine guten Ideen zahlen sich für Deine Karriere aber erst dann aus, wenn sie Deinen Vorgesetzten auch auffallen. Das heißt aber nicht, dass Du Dich im Tagesgeschäft in den Vordergrund drängen oder ständig in den Mittelpunkt stellen musst. Wenn Du Dich so präsentierst, machst Du Dir nicht nur bei Deinen Kollegen keine Freunde – sondern zeigst auch Deinen Vorgesetzten, dass Du eine gewisse Ellenbogenmentalität hast. Und die ist in der modernen Führung nicht mehr gewünscht. Langfristig gewinnst Du also nicht als bester Selbstdarsteller, sondern wenn Du über den Tellerrand hinausschaust, aktiv mitdenkst und Dir im Unternehmen Netzwerke aufbaust.

Viel sinnvoller ist es für Deine Karriere, wenn Du Deinem Vorgesetzten regelmäßig zeigst, dass Du nicht nur Deine täglichen Aufgaben im Griff hast und gut meisterst, sondern auch weiterdenkst und in der Lage bist, die Unternehmensperspektive einzunehmen: Behalte im Arbeitsalltag immer auch die Ziele des gesamten Unternehmens im Hinterkopf und frage Dich:

  • Welchen Einfluss haben etwa meine Projekte oder Entwicklungen auf den Unternehmenserfolg?

  • Was könnte mir und meinem Team die Arbeit erleichtern? Wie kann ich alltägliche Arbeitsabläufe verbessern und effizienter machen?

  • Wie kann meine Abteilung etwa durch neue Verfahren wie den 3D-Druck verschiedener Bauteile zukunftsorientiert arbeiten?

Fallen Dir etwa in der Produktion optimierungsbedürftige Verfahren auf oder hast Du in einer Fachzeitschrift von einem neuen Werkstoff gelesen, der sich auch für Deine Entwicklungen oder in anderen Fachbereichen für die Fertigung eignen könnte? Dann überleg Dir am besten direkt eine erste Umsetzungsmöglichkeit, die Du anschließend mit Deinem Vorgesetzten weiter verfeinern kannst. Dabei kommt es gar nicht darauf an, dass Du bereits den kompletten Prozess bis ins letzte Detail durchgeplant hast, sondern vielmehr, dass es bereits eine Grundlage gibt, auf der Ihr gemeinsam weiterdenken oder sie in den entsprechenden Fachbereich geben könnt.

Wenn Du regelmäßig Interesse daran zeigst, Dinge weiterzuentwickeln, Probleme erkennst und entsprechende Lösungsideen hast, wirst Du für Deine Vorgesetzten automatisch sichtbarer und kommst eher für Führungspositionen infrage. Indem Du neben Deinen alltäglichen To Do’s Prozesse und Produkte weiterdenkst, dabei die Abhängigkeiten und Ziele Deines Unternehmens berücksichtigst und regelmäßig über den Tellerrand Deines eigentlichen Aufgabenbereichs schaust, hast Du gute Chancen, die Karriereleiter hochzuklettern und ein entsprechend hohes Gehalt, etwa als CTO, zu bekommen – und kannst Dich vor allem über einen Job freuen, der Dich voll und ganz erfüllt.

Das ganze Interview im Podcast anhören

Für Andreas Nick ist es besonders wichtig, dass seine Mitarbeiter Probleme lösungsorientiert angehen. Im Gespräch mit Lennard geht er aber auch auf aktuelle Entwicklungen in der Fertigung ein und klärt die Frage, ob etwa Drehen und Zerspanen noch eine Zukunft haben, oder ob wir bald alle Produkte im 3D-Druck herstellen. Spannend? Dann hör Dir Folge #20 im ROCKETENGINEERS-Podcast an:

Darum geht's in Folge #20:
  • 02:00 – Vorstellung von Andreas Nick
  • 05:40 – Was macht ein CTO im Tagesgeschäft?
  • 09:15 – Warum sind viele Manager in technischen Unternehmen Ingenieure?
  • 11:35 – Was bedeutet eine erfolgreiche Karriere für Andreas Nick?
  • 17:00 – Was waren die wichtigsten Entscheidungen in seiner Karriere?
  • 20:15 – Wie schafft man es, dass die eigene Leistung sichtbar wird?
  • 26:45 – Wie wichtig sind Unternehmensziele für den Arbeitsalltag?
  • 30:55 – Konkrete Umsetzungstipps für eine erfolgreiche Karriere
 

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