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Von der Biologie-Studentin zum Führungskräfte-Coach

Interview mit C-Level Executive Business Coach Gudrun Happich

Von Tim Lamkemeyer

 

 

In seinem Podcast ROCKETENGINEERS spricht Lennard Hermann alle 2 Wochen mit erfahrenen Ingenieuren, Führungskräften oder Beratern über die wichtigsten Learnings auf ihrem Berufsweg. Lennard hat an der RWTH Aachen mit einem Zwischenstopp in Kanada Maschinenbau studiert und arbeitet aktuell als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Fertigungstechnik.

Diese Woche erfährst Du von Gudrun Happich, wie der klassische Karriereweg vom Einstieg bis hin zur Führungskraft aussieht, wieso Praktika auf diesem Weg eine wichtige Rolle spielen und welche Charaktereigenschaften Du als C-Level-Führungskraft mitbringen solltest. Gudrun Happich hat an den Universitäten Hannover, Bielefeld und Bremen Biologie studiert. Inzwischen arbeitet sie als Führungskräfte-Coach und hat sich auf das sogenannte C-Level spezialisiert. Damit wird die höchste Hierarchie-Ebene in Unternehmen bezeichnet und die entsprechenden Positionen heißen etwa Chief Executive Officer (CEO) oder Chief Technical Officer (CTO).



Gudrun Happich


Experten-Tipp: Definiere Deine ideale Aufgabe, Dein Umfeld und Deine Rolle

ROCKETENGINEERS: “Die Karriereplanung ist für viele junge Ingenieure schwierig und sie wissen noch nicht, wo sie am Ende arbeiten möchten oder ob sie überhaupt für eine Führungsposition geeignet sind. Welche Punkte würden Sie denn zum klassischen 1x1 der Karriereplanung zählen?”

Gudrun Happich: “Ich habe festgestellt, dass es 3 Bereiche sind, über die ich mir genauer Gedanken machen sollte:

  • Das Erste ist: Was ist eigentlich meine ideale Aufgabe, also was ist das, was mir richtig Spaß macht? Ist es das Tüfteln? Ist es das Entwickeln neuer Ideen? Ist es eher, Produkte herzustellen? Ist es, Prozesse zu optimieren? Es ist wichtig, dabei sehr ehrlich zu sich zu sein und zu Fragen: Was ist die ideale Aufgabe?
  • Die zweite Frage ist: Was ist das ideale Umfeld? Alles außerhalb meiner Person gehört schon zum Umfeld. Angefangen damit: Bin ich in einem großen Unternehmen oder in einem kleinen Unternehmen? Bin ich lieber Führungskraft oder lieber Experte? Fahre ich lieber weit zur Arbeit oder weniger? Will ich viele Weiterbildungen haben? Wie soll die Unternehmenskultur sein? Das sind ein paar Ideen, was alles zum Umfeld gehört.
  • Das Dritte war mir selbst auch lange nicht bewusst: Was ist für mich die ideale Rolle? Das heißt: Wo habe ich die größte Wirksamkeit und die größte Wirkung? Ist das wirklich der Chef oder vielleicht doch die Entwicklung oder Forschung?

Alle 3 Faktoren zusammen ergeben dann den richtigen Platz und das führt natürlich in eine Position. Aber der größte Tipp, den ich zur Karriereplanung geben kann: Man sollte nicht nach einer Position schielen. Das ist nur ein Name. Man sollte eher gucken: Worum geht es da? Was gibt es zu tun? Wie ist das Umfeld dort? Und was habe ich dort zu tun?

Selbst wenn ich jetzt sage: ‘Ich möchte IT-Leiter werden’, ist das auch nicht in jedem Unternehmen gleich. Im einen Unternehmen ist das was Strategisches, im anderen geht es vielleicht darum, Excel-Tabellen zu verwalten. Das ist auch jedes Mal unterschiedlich.”

So setzt Du es um

An welche Job-Positionen denkst Du, wenn Du nach einem erfolgreichen Ingenieur gefragt wirst? An den CTO von Apple? Den Entwicklungsleiter von BMW? Oder den CEO von Evonik? Die Ingenieure, die in solchen Positionen arbeiten, haben es offensichtlich geschafft. Aber auch in jedem anderen Unternehmen kannst Du erfolgreich sein. Es hängt nur davon ab, wie Du für Dich persönlich definierst, was "es" ist, wenn Du später über Dich sagen möchtest: Ich habe es geschafft.

Auf der einen Seite gibt es dabei die klassische Erfolgsdefinition: Die Führung von Mitarbeitern, ein hohes Gehalt und das Treffen strategischer Unternehmensentscheidungen. Du merkst es schon beim Lesen: Mit Deinem ursprünglichen Ingenieur-Studium, Energiespeichertechnik oder Strömungslehre hast Du in Deinem Führungsalltag nicht mehr viel zu tun. Vielmehr kommt es als Führungskraft darauf an, dass Du betriebswirtschaftliche Kennzahlen ermittelst, Deine Mitarbeiter zu ihren besten Leistungen motivierst und mit Weitsicht entscheidest, welches Produkt sich am Markt gegen die Konkurrenz durchsetzen könnte.

Auf der anderen Seite kannst Du aber auch als Fachspezialist erfolgreich sein. Und dabei ist es eigentlich egal, ob Du in einem Konzern oder dem kleinen Ingenieurbüro um die Ecke arbeitest. Wichtig ist vor allem, was Erfolg für Dich bedeutet – und dass Du Dich von der Vorstellung, ihn mit einem gigantischen Gehalt oder der Verantwortung für tausende von Mitarbeitern zu verbinden, löst. Nach Gudrun Happichs Definition liegt der eigentliche Erfolg darin, dass Du einfach glücklich in Deinem Job und mit den Rahmenbedingungen bist und jeden Tag das tust, was Dir Spaß macht. 

Um Dir vor Augen zu halten, wie erfolgreich Du wirklich in Deinem Job bist – auch, wenn Du keinen Global Player führst – kannst Du mit etwas Berufserfahrung z.B. einen Blick in Deinen Lebenslauf werfen und Revue passieren lassen, welche Projekte Du bei Deinen bisherigen Arbeitgebern gestemmt hast. Oder Du erstellst Dir als Job-Einsteiger eine Liste, in die Du die kleinen Erfolgserlebnisse Deines Alltags einträgst:

  • Hast Du eine schwierige Konstruktion erfolgreich fertiggestellt?
  • Hat es das von Dir entwickelte Produkt in die Serienproduktion geschafft?
  • Konntest Du in einem Brainstorming zum Facelift zur Lösung eines elementaren Problems beitragen?
  • Oder hattest Du einfach ein gutes Gespräch mit einem Kollegen, bei dem Du seine Fragen zu Produkteigenschaften klären konntest?

Jeder dieser Punkte für sich ist zwar nur ein kleiner Erfolgsbaustein, in der Summe machen sie Dich aber zu einem wirklich erfolgreichen Ingenieur, auch wenn Du keine Führungskraft im Konzern, sondern “nur” glücklich in Deinem Job bist. Außerdem kannst Du diese Liste als Basis für Dein nächstes Jahresgespräch mit Deinem Vorgesetzten nehmen und Deine notierten Erfolge etwa in die Gehaltsverhandlung mit einfließen lassen.

Das ganze Interview im Podcast anhören

Gudrun Happich hat bereits mit 30 Jahren in der Geschäftsführung eines Konzern gearbeitet und war für über 1.000 Mitarbeiter in der DACH-Region verantwortlich. In Folge 48 im ROCKETENGINEERS Podcast erklärt sie Dir, was “normale” Führungskräfte vom C-Level unterscheidet, wieso ein technischer Hintergrund für die Karriere oft einen Vorteil darstellt und wieso kein Karriereweg an Praktika vorbeiführt.

DARUM GEHT'S IN FOLGE #48:
  • 01:45 – Gudrun Happich stellt sich vor
  • 03:20 – Was ist der Unterschied zwischen einer “normalen” Führungskraft und einem C-Level-Manager?
  • 05:30 – Wieso ist ein technischer Hintergrund auf dem Weg zur Führungskraft gut?
  • 09:50 – Wie sieht der klassische Karriereweg vom Einstieg zum C-Level aus?
  • 13:30 – Wieso sind Praktika während des Studiums wichtig für die Karriere?
  • 15:40 – Welche Spielregeln gelten auf dem Karriereweg?
  • 20:30 – Welche Charaktereigenschaften braucht man im C-Level?
  • 25:20 – Welche klassischen Fehler werden bei der Karriereplanung gemacht?
  • 28:10 – Wie sieht das 1x1 der Karriereplanung aus?
  • 31:10 – Was kann man ab morgen anders machen, um seine Karriere zu beschleunigen?

  • Gesamtlänge der Folge: 35:30 Min

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