Als Ingenieur in der Produktion sorgst Du dafür, dass aus vielen einzelnen Materialien ein Produkt wird. Du kümmerst Dich in Deinem Arbeitsalltag darum, dass alle notwendigen Werkstoffe wie etwa Kunststoffe oder Metalle zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind, richtig zusammengefügt und anschließend in Betrieb genommen und/oder getestet werden. Als Produktionsingenieur liegt Dein Gehalt im Mittelfeld der Berufsfelder im Ingenieurwesen: Du steigst nach dem Studium mit 47.600 € ein.
Wichtige Info zu den Gehaltsangaben
Alle hier genannten Gehälter beziehen sich, wenn nicht anders angegeben, auf den Direkteinstieg mit einem Master-Abschluss. Es handelt sich um Brutto-Jahresgehälter, also ohne Abzüge wie Steuern oder Sozialabgaben. Um die Durchschnittswerte nicht durch außergewöhnlich hohe oder niedrige Gehälter zu verzerren, haben wir ein 50 %-Intervall angewendet, d.h. die Hälfte aller in Vollzeit berufstätigen Ingenieure liegt innerhalb der jeweiligen Gehaltsspanne. Die von uns verwendeten Quellen findest Du am Ende des Artikels.
Das Gehalt sollte fair sein, ist aber immer nur ein Teil des gesamten „Pakets“: Aufgaben, Kollegen sowie Entwicklungsperspektiven sind ebenfalls sehr wichtige Kriterien für die Wahl Deines Arbeitgebers.
Was sind Deine Aufgaben?
Wenn Du als Ingenieur in der Produktion einsteigst, berechnest Du Produktionskosten, wählst die richtigen Materialien, Maschinen und Anlagen aus, erstellst aber auch Arbeitseinsatzpläne und stellst sicher, dass Dein Produkt den Qualitätsstandards entspricht.
Mit welchem Einstiegsgehalt kannst Du als Produktionsingenieur rechnen? Diese Faktoren zählen!
Es gibt viele Faktoren, die am Ende darüber entscheiden, wie hoch Dein Gehalt nach dem Studium ausfällt. Dazu gehören etwa:
1. Dein Abschluss,
2. die Größe des Unternehmens,
3. die Branche, in der Du tätig wirst,
4. das Bundesland in dem Du arbeitest.
Wir geben Dir einen Überblick, mit welchem Einstiegsgehalt Du mit Deinen Voraussetzungen rechnen kannst – und wie sich Dein Gehalt in den nächsten Jahren von Karrierestufe zu Karrierestufe entwickeln wird.
1. Die Gehaltsunterschiede zwischen Bachelor- und Master-Abschluss
Je höher Dein akademischer Grad nach dem Studium ist, desto mehr Fachwissen hast Du Dir an der Uni, aber auch durch Praktika oder Werkstudententätigkeiten, erarbeitet. Dieses Wissen honorieren die Arbeitgeber in der Regel auch und zahlen Produktionsingenieuren mit Bachelor-Abschluss ein Gehalt von 42.900 €, Master-Absolventen bekommen 47.600 € und Berufseinsteiger, die promoviert haben, können sogar mit 58.100 € rechnen.
Wenn Du nach dem Studium ein speziell auf Berufseinsteiger zugeschnittenes Traineeship absolvieren möchtest, fällt Dein Einstiegsgehalt als Ingenieur in der Produktion etwas geringer aus als beim Direkteinstieg. Für diese Möglichkeit entscheiden sich meistens Bachelor-Absolventen, um systematisch die Karriereleiter im Unternehmen nach oben klettern zu können. Wenn Du den Bachelor-Abschluss in der Tasche hast und Dich dafür entscheidest, als Trainee im Unternehmen anzufangen, liegt Dein Einstiegsgehalt zwischen 36.600 € und 41.000 €. Wenn Du Dich nach Deinem Master für diesen Weg entscheidest, kannst Du durchschnittlich mit etwa 4.200 € mehr rechnen.
2. So ändert sich Dein Gehalt je nach Unternehmensgröße
Wenn Du nach dem Studium bei großen Industrieunternehmen einsteigst, fällt Dein Gehalt deutlich höher aus, als in kleinen oder mittelständischen Unternehmen. Dafür ist in Konzernen in der Regel aber auch der Druck deutlich höher und Du brauchst länger, bis Du wirklich Verantwortung übernehmen kannst.
Du musst Dich also vor dem Einstieg in Deinen Job entscheiden: Ist Dir eine familiäre Arbeitsweise lieber oder kannst Du gut mit Druck umgehen und willst mehr Geld verdienen? Eine richtige oder falsche Antwort gibt es hier nicht und Du kannst in beiden Fällen gut von Deinem Ingenieur-Gehalt leben – auch, wenn der Gehaltsunterschied zwischen kleinen und großen Unternehmen bis zu 7.400 € ausmachen kann. Wenn Du in einem KMU einsteigst, liegt Dein Anfangsgehalt bei 44.800 €, wenn Du Dich für ein mittelständisches Unternehmen entscheidest, verdienst Du 47.700 € und wenn Du den Schritt zu einem Großunternehmen schaffst, kannst Du sogar mit 52.200 € rechnen.
3. Branchen: Hier ist Dein Einstiegsgehalt als Produktionsingenieur am höchsten
Als Produktionsingenieur kannst Du überall einsteigen, wo Industrie- und Konsumgüter wie etwa Autos, Baustoffe, Flugzeuge oder auch Waschmaschinen produziert werden. Für welche Branche Du Dich am Ende entscheidest, hat nur einen geringen Einfluss auf Dein Einstiegsgehalt. Zwischen dem geringsten Gehalt, das Du im Ingenieurbüro bekommst, und dem höchsten Gehalt, das Du in der Medizin-Branche verdienst, liegen nämlich nur 6.800 €.
Neben der Gesundheitsindustrie kannst Du aber auch in der chemischen und der Automobilindustrie besonders viel Geld verdienen. In diesen 3 Branchen liegt Dein Einstiegsgehalt bereits bei über 50.000 €.
4. In diesen Bundesländern verdienst Du am meisten
Das Bundesland, in dem Du nach Deinem Studium in den Job startest, hat einen großen Einfluss auf Dein Ingenieur-Gehalt: In Baden-Württemberg kannst Du beispielsweise locker mit 12.000 € mehr im Jahr rechnen als in Brandenburg. Generell sieht man auch bei den Gehältern von Produktionsingenieuren in den meisten Bundesländern das übliche Ost-West- und Nord-Süd-Gefälle: Im Norden und Osten verdienst Du in der Regel weniger, als im Süden und Westen. Die 3 Länder, in denen Du am meisten verdienen kannst, sind entsprechend:
1. Baden-Württemberg (52.200 €)
2. Hessen (51.700 €)
3. Bayern (51.200)
In Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen liegt Euer Einstiegsgehalt dagegen bei unter 43.000 €
So entwickelt sich Dein Gehalt als Produktionsingenieur
Je länger Du Dich in Deinem Unternehmen um die Produktion kümmerst und sie vielleicht sogar irgendwann verantwortest, desto höher fällt auch Dein Gehalt aus. In den ersten 2 Jahren in Deinem neuen Job hast Du wahrscheinlich erst mal kleinere Aufgaben und übernimmst die Produktion kleiner Teile in einem großen Gesamtprojekt. Nach 3-5 Jahren kann es dann aber schon soweit sein, dass Du ein ganzes Produktionsprojekt oder auch ein kleines Team, etwa die Werkstudenten in Deinem Bereich, leitest. Wenn Du Dich über die Jahre bewährst und gute Arbeit leistest, bekommst Du nicht nur mehr Verantwortung für die Produktion und Deine Mitarbeiter, sondern auch mehr Geld.
So steigst Du nach dem Studium etwa mit 47.600 € in den Produktionsjob ein und kannst schon als Professional mit 3–5 Jahren Berufserfahrung mit 55.000 € rechnen. Wenn Du anschließend sogar die Führungskräftekarriere einschlägst, kannst Du über 85.000 € verdienen.
Du solltest allerdings beachten, dass die Gehaltsspanne mit steigender Berufserfahrung auch immer größer wird. Das liegt vor allem daran, dass hier natürlich Faktoren wie Dein Geschick bei der Gehaltsverhandlung mit reinspielen, auf der anderen Seite sind manche Produktionsingenieure nach 8 Jahren vielleicht schon Standortleiter, während andere in ihrer Rolle als Teamleiter voll aufgehen. So können sich etwa bei Führungskräften Gehaltsunterschiede von rund 18.000 € ergeben.
Rechne Dein individuelles Ingenieur-Gehalt aus!
Du möchtest wissen, wie viel Du mit Deinen individuellen Voraussetzungen nach dem Studium als Ingenieur in anderen Berufsfeldern verdienen kannst? Dann probier doch mal unseren Gehaltsrechner aus.
- Als Produktionsingenieur steigst Du durchschnittlich mit einem Gehalt von 47.600 € in den Beruf ein.
- Der einflussreichste Gehaltsfaktor ist Dein Studienabschluss: Das Jahresgehalt promovierter Ingenieure in der Produktion ist 15.200 € höher als bei Bachelor-Absolventen.
- Nach 10 erfolgreichen Jahren im Job kannst Du über 85.000 € verdienen.
Quellen:
Wir sprechen regelmäßig mit Arbeitgebern aus dem Ingenieurwesen und führen zusätzlich Expertengespräche mit Personalberatungen. Diese Insights nutzen wir, um Dir einen realistischen Gehaltsausblick zu geben. Darüber hinaus wurden Daten aus den folgenden Studien verwendet: Gehaltsreport für Absolventen 2020/21 (Stepstone), Gehaltsreport 2021 für Fach- und Führungskräfte (Stepstone) sowie Studie Ingenieureinkommen (ingenieur.de).