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Maschinenbau – Der größte Ingenieur-Arbeitgeber Deutschlands

Vom Auto bis zur Zentrifuge: Trotz Digitalisierung wächst die Branche

Von Tim Lamkemeyer

 

 


Die Maschinenbau-Branche wächst: Nach dem Umsatz-Einbruch durch die Wirtschaftskrise 2008 hat sich die Situation gewandelt und die Umsätze und Beschäftigtenzahlen steigen. 2018 wurde in Deutschland zum ersten Mal die Umsatzmarke von 230 Milliarden € geknackt. Zwar gab es vor allem bedingt durch die Corona-Pandemie 2020 und 2021 einen Produktionsrückgang, durch aktuelle Trends wie etwa die Künstliche Intelligenz sehen deine Zukunftschancen in diesem Bereich dennoch gut aus und es ist mit einem langfristigen Wachstum zu rechnen.

Oft reichen die klassischen, eher technisch geprägten Kenntnisse von Maschinenbauingenieur:innen aber nicht mehr aus, um den Traumjob zu bekommen. Sowohl die Industrie 4.0 als auch das wachsende Bewusstsein für den Umweltschutz sorgen dafür, dass Du Dich immer stärker mit der IT- und Elektrotechnik-Seite der Maschinenbau-Branche auseinandersetzen solltest.

Wie sehen die Job-Perspektiven aus?

Im Jahr 2021 waren im Fahrzeug- und Maschinenbau rund 150.000 Ingenieur:innen beschäftigt. Im Vergleich zum Jahr 2012 ist dieser Wert um 16,8 % gestiegen. Pro Jahr werden ca. 8.200 Stellenausschreibungen in der Maschinenbau-Branche allein bei der Agentur für Arbeit veröffentlicht. Aktuell findet Ihr in unserer Jobsuche über 1.500 Einstiegsjobs im Maschinenbau und in der Fahrzeugtechnik. Die Arbeitslosenquote im Maschinenbau von lediglich 2,5 % ist im Vergleich zur gesamten Arbeitslosenquote in Deutschland von 5,8 % außergewöhnlich gering. Die meisten Absolvent:innen haben nach ihrem Studium, abhängig von Studienrichtung und Vertiefung, also keine Schwierigkeiten, einen Job zu finden.

Die meisten Ingenieur:innen in der Maschinenbau-Branche arbeiten als Maschinenbau- oder Verfahrensingenieur:innen in der Betriebstechnik oder Produktion sowie in der Entwicklung neuer Maschinen und Anlagen. Insgesamt sind es ca. 51.000. Rund 19.000 Ingenieur:innen kümmern sich in ihren Unternehmen um den technischen Service und die Instandhaltung und 13.000 arbeiten nicht mehr in ihrem eigentlichen Berufsfeld, sondern im Management.

Die meisten Maschinenbau-Arbeitgeber gibt es übrigens in den alten Bundesländern: Von insgesamt 1,2 Millionen Beschäftigten arbeiten rund 3/4 in den westdeutschen Bundesländern, was vor allem an den dort ansässigen Automobilbau-Riesen, der in Ingolstadt beheimateten Audi AG und der Wolfsburger Volkswagen AG liegt. Durch diese Global Player im Fahrzeugmarkt profitieren natürlich auch die umliegenden kleinen und mittelständischen Maschinenbau-Unternehmen, die als Zulieferer arbeiten und viele Maschinenbauingenieur:innen anstellen.

In Deutschland gibt es aktuell über 6.600 Unternehmen, die in der Maschinenbau-Branche tätig waren. Diese Zahl zeigt schon: Die Maschinenbau-Branche ist sehr diversifiziert. Es gibt zwar einige Großunternehmen, die meisten Ingenieur:innen in diesem Bereich arbeiten allerdings bei kleinen und mittelständischen Unternehmen. Diese Diversifikation stellt für Dich den Vorteil dar, dass Du zwischen vielen verschiedenen Einsatzfeldern wählen und in vielen Fällen sogar bei einem Weltmarktführer in der jeweiligen Nische einsteigen kannst. Laut aktuellen Studien gibt es in der deutschen Maschinenbau-Branche derzeit ca. 300 dieser sogenannten Hidden Champions. Da diese überwiegend kleinen und mittelständischen Unternehmen einen durchschnittlichen Jahresumsatz von 325 Millionen Euro generieren, kann es sich für Dich durchaus lohnen, auch einen Blick über die großen und bekannten Unternehmen hinaus zu werfen.

Diese Einsatzfelder sind besonders gefragt

Vom Automotor über digital vernetzte Verpackungsanlagen bis hin zu Zentrifugen: Überall, wo Maschinen etwas produzieren oder uns die Arbeit erleichtern, arbeiten Maschinenbauingenieur:innen wie Du im Hintergrund daran, die Technik am laufen zu halten, zu optimieren oder sogar zu revolutionieren.

Die größten und wirtschaftlich bedeutendsten Arbeitgeber für Maschinenbauingenieur:innen findest Du im produzierenden Gewerbe, das beispielsweise den Fahrzeug- und Maschinenbau umfasst. Dort arbeiten insgesamt 74,7 % aller im Maschinenbau Beschäftigten. Obwohl dieser Anteil noch immer sehr hoch ist, ist er leicht rückläufig. 2013 machten Maschinen-, Fahrzeugbau & Co. noch über 78 % des gesamten Marktes aus. Die absoluten Beschäftigtenzahlen haben sich in dieser Zeit allerdings kaum geändert. Der wichtigste Grund für den prozentualen Rückgang ist, dass sich die Zahl der Einsatzfelder erhöht hat, sodass sich die Verteilung entsprechend verändert.

Eine deutliche Entwicklung im Maschinenbau-Arbeitsmarkt gibt es im Gesundheits- und Sozialwesen. 2013 war es mit einem Anteil von gerade einmal 0,5 % aller Maschinenbau-Mitarbeitenden nur bei wenigen Absolvent:innen auf der Job-Wunschliste. Seit Kurzem erlebt diese Branche aber ein großes Wachstum. Inzwischen arbeiten 4,4 Prozent als Maschinenbauingenieur:innen im Gesundheits- und Sozialwesen. Gerade durch den demografischen Wandel und die zunehmende Alterung der Gesellschaft dürfte dieses Einsatzfeld in den kommenden Jahren weiter wachsen und spannende Jobs, etwa in der Entwicklung von Roboter-Prothesen oder der Erforschung neuer maschinengestützter Diagnoseverfahren hervorbringen. Eine positive Entwicklung ist auch im Bauwesen zu beobachten, in dem heute etwas mehr als 5 % aller Maschinenbauingenieur:innen arbeiten (2013: 4,5 %). Zu den übrigen Branchen gehören etwa Verkehr und Nachrichtenübermittlung, Kultur oder die Land- und Forstwirtschaft mit Anteilen von jeweils unter 2 %.

Im Maschinenbau geht es längst nicht mehr nur darum, die technische Seite der Maschinen zu verstehen oder zu konstruieren. In den letzten Jahren werden auch hier die Digitalisierung und der Einsatz Künstlicher Intelligenz immer wichtiger: Maschinen geben Service-Techniker:innen bei einem Defekt selbstständig Reparaturvorschläge, Laserschneider analysieren eigenständig Dicke und Beschaffenheit des Materials und Förderbänder sorgen am Flughafen scheinbar selbstständig dafür, dass unsere Koffer am richtigen Ziel ankommen.

Die zukünftige Bedeutung Künstlicher Intelligenz hat auch die Bundesregierung erkannt und fördert mit insgesamt 5 Milliarden € bis 2025 Projekte, die die KI weiter nach vorn bringen. Im Gegensatz zu anderen Wirtschaftsgrößen, wie etwa China, sind diese Investitionen allerdings gering: Dort werden bis 2030 sogar 30 Milliarden € in die Entwicklung von KI gesteckt.

Neben dem allgemeinen Verständnis mechanisch-technischer Zusammenhänge solltest Du Dich in Zukunft also auch mit den IT-Komponenten der Maschinen auseinandersetzen. Denn Du wirst interdisziplinär mit der Software-Entwicklung zusammenarbeiten und so beispielsweise die KI optimal mit den mechanischen Komponenten des Autos verbinden. So bringt es etwa nichts, wenn Deine IT-Kolleg:innen eine Software für autonom fahrende Fahrzeuge entwickeln, der Motor die einzelnen Befehle zum Beschleunigen oder Abbremsen aber nicht umsetzen kann: In solchen Fällen ist ein ständiger Austausch zwischen den beiden Fachbereichen besonders wichtig.

Da viele Maschinen in Zukunft so konstruiert werden, dass sie eigenständig Fehler erkennen und untereinander kommunizieren, fallen für Ingenieur:innen in Zukunft weniger Routineaufgaben wie etwa die Wartung an. Durch die KI nimmst Du als Ingenieur:in also eher die Rolle einer Prozessmanager:in wahr, die die Abläufe überwacht und mit technischen Know-how und der ausgeprägten Methodenkompetenz auftretende Fehler schnell behebt. Kurz gesagt: Du bist kreative Problemlöser:in und die Routineaufgaben übernimmt die Maschine für Dich.

Neben der zunehmenden Digitalisierung wird bei der Produktion auch immer mehr darauf geachtet, “grün”, also umweltbewusst, zu produzieren. Da sowohl die Politik als auch immer mehr Menschen die Dringlichkeit nachhaltiger Wirtschaft verstehen und gezielte Maßnahmen einleiten, bestehen auch in diesem Bereich gute Job-Chancen. Der Trend sorgt aber auch dafür, dass eigentlich klassische Maschinenbau-Aufgaben wie die Entwicklung von Autos und Motoren, die zunehmend auf einen Hybrid- oder Elektro-Antrieb und nicht mehr auf fossile Brennstoffe setzen, von Elektroingenieuren erledigt werden. Für Dich als Maschinenbauingenieur verändern sich entsprechend die Aufgaben. Die Bundesregierung hat den Plan ausgerufen, dass 2030 in Deutschland 7 bis 10 Millionen E-Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs sein sollen. Bei derzeit rund 517.000 angemeldeten Elektro-Autos ist hier also noch viel für Dich zu tun.

Mit diesem Gehalt kannst Du im Maschinenbau rechnen

Mit Deinem Gehalt in der Maschinenbaubranche liegst du im soliden Mittelfeld der Ingenieur:innengehälter. Abhängig von Deinem Abschluss kannst Du nach Deinem Studium mit einem Einstiegs-Jahresgehalt von ca. 47.200 € brutto rechnen. Wie in allen Branchen, in denen Ingenieur:innen durchstarten, wird sich Dein Gehalt mit zunehmender Erfahrung aber erheblich steigern: Mit 5 Jahren Berufserfahrung liegt Dein Gehalt bereits zwischen 53.800 € und 65.500 €, wenn du mehr als 10 Jahre im Maschinenbau tätig bist, beträgt Dein Gehalt je nach Standort, Mitarbeitenden- oder Budget-Verantwortung und Unternehmensgröße auch mal an die 90.000 €.

Mit welchen Gehaltsvorstellungen Du in Deinem Bundesland und mit Deiner Erfahrung in die Gehaltsverhandlungen gehen kannst, erfährst du in unserer Gehaltsstatistik.

Quellen:

  • Agentur für Arbeit, Blickpunkt Arbeitsmarkt, März 2019
  • IAB, Berufe im Spiegel der Statistik
  • Statistisches Bundesamt, Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe, November 2021
tl;dr:
  • Die Maschinenbau-Branche wächst seit der Wirtschaftskrise 2008 stetig und konnte 2018 einen Rekordumsatz erreichen.
  • Im Maschinenbau kannst Du die Welt von morgen mitgestalten, denn viele Innovationen sind derzeit noch in der Planung und müssen in Zukunft von Ingenieur:innen wie Dir weiterentwickelt und umgesetzt werden.
  • Der Großteil der Ingenieur:innen in der Maschinenbau-Branche arbeitet als Maschinenbau- oder Verfahrensingenieur:in in der Betriebstechnik oder Produktion, sowie in der Entwicklung neuer Maschinen und Anlagen.
 

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