Berufsstart für Ingenieure – der Arbeitsmarkt nach der Krise
In den vergangenen Monaten sah es eigentlich so aus, als ob Deutschland auf einem guten Weg zurück zur Normalität ist. Jetzt ist allerdings die vierte Corona-Welle da, das soziale Leben wird wieder eingeschränkt und auch im beruflichen Kontext bleibt bei vielen Ingenieur-Talenten ein ungutes Gefühl: Denn weltweit gehen Wirtschaftsexperten von einer noch nie dagewesenen Rezession aus und einige Unternehmen bleiben nach wie vor in Kurzarbeit. Und auch junge Ingenieur:innen sind sich unsicher: Bekomme ich nach dem Studium überhaupt einen Job? Brechen die Gehälter von Ingenieur:innen jetzt ein? Und ab wann kann ich wieder auf attraktive Stellenangebote anderer Unternehmen hoffen, um meine Karriere zu beschleunigen? Die gute Nachricht vorweg: Als Ingenieur:in hast Du es noch recht gut getroffen! Wir versuchen, Euch einen Ausblick zu geben und die wichtigsten Arbeitsmarkt-Fragen in dieser ungewohnten Zeit zu beantworten.
Hinweis: Bei diesem Artikel handelt es sich um eine Prognose, wie es nach der Krise weitergehen könnte. Wie lange diese Ausnahmesituation dauern wird und welche Auswirkungen dadurch genau hervorgerufen werden, können auch wir (Stand November 2021) natürlich nicht voraussagen, aktualisieren diesen Text aber regelmäßig.
Die Ausgangslage: Im Moment gibt es tatsächlich weniger Jobs
Vom Corona-Virus ist nicht nur die Gesundheit vieler Menschen betroffen, auch die wirtschaftlichen Folgen sind immens. Die zur Eindämmung der Pandemie notwendigen Social-Distancing-Maßnahmen sorgten 2020 vor allem in produzierenden Branchen, wie etwa der Automobilindustrie, für Kurzarbeit und bei manchen Unternehmen sogar für Stellenabbau. Diese Branchen blicken jetzt allerdings wieder positiver in die Zukunft: Die Industrie in Deutschland hat sich zwischen der ersten und zweiten Corona-Welle deutlich besser von der Krise erholt, als viele Analysten erwartet haben. So gab es etwa im Juni 2020 etwa 27,9 % mehr Aufträge als im Mai. Und der Mai war bereits über 10 % stärker als der April. .
Die wirtschaftlichen Folgen in Deutschland sind noch nicht wirklich absehbar. Sie hängen vor allem davon ab, wie lange das Covid-19-Virus noch in unserem Alltag präsent bleibt, ab wann in den Unternehmen wieder Normalität einkehrt und inwieweit die Bundesregierung noch mehr finanzielle Mittel locker macht, um den Unternehmen zu helfen, die von der Krise besonders betroffen sind.
Wie schnell sich die Unternehmen nach dem Wirtschaftstief wieder erholen, hängt aber nicht nur von der Situation in Deutschland ab. Für das wirtschaftliche Überleben der produzierenden Unternehmen ist vor allem der Umsatz wichtig und der wird häufig durch Exporte in die ganze Welt erzielt. Solange in den absatzstärksten Ländern des jeweiligen Betriebs die Covid-19-Ausnahmesituation besteht, kann es auch bei Unternehmen aus Deutschland weiterhin zu finanziellen Problemen kommen.
Als Ingenieur:innen habt Ihr den Vorteil, dass der Einbruch offenen stellen nicht so existentiell ist wie in anderen Branchen. Außerdem hab Ihr nach Corona wieder ganz gute Aussichten, einen Job zu finden. Im besten Fall hat die Krise eine V-Form und die Unternehmen erreichen wieder ihr ursprüngliches Produktionslevel. Das ist im Einzelfall allerdings von vielen Faktoren abhängig, wie z.B. von der bereits beschriebenen Nachfrage aus dem Ausland.
Macht Euch nicht zu große Sorgen: Als Ingenieur:innen stehen Eure Job-Chancen immer noch gut
Die Zeit nach Corona: In diesen Branchen stehen Eure Job-Chancen gut
Die Do’s und Dont’s in der aktuellen Job-Situation
Do
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Positiv in die Zukunft blicken
Auch die Corona-Pandemie wird irgendwann ein Ende haben und vielleicht ganz neue Einsatzfelder schaffen, die für Deine persönliche Entwicklung und Deine Karriere spannend sein können. - Stell Deine Tech-Skills der Allgemeinheit zur Verfügung
Auch wenn Du gerade noch studierst, kannst Du mit Deinem Wissen dabei helfen, etwa Alltagsprobleme zu lösen, die die Infektion mit Covid-19 beschleunigen: Etwa wie man den direkten Hautkontakt mit dem Haltegriff des Einkaufswagens oder Türklinken vermeiden kann
Don't
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Jedes Job-Angebot annehmen
Dein Unternehmen hat Kurzarbeit beantragt und Du machst Dir Sorgen, ob Du dort nach der Krise noch als Ingenieur:in arbeiten kannst? Dann liegt es sehr nah, dass Du allen möglichen Arbeitgebern in der Umgebung Bewerbungen zuschickst und hoffst, dass Du dort direkt einen Anschlussjob bekommst. Langfristig kann es Dich aber sehr unglücklich machen, wenn Du einen zweckdienlichen Job annimmst, der Dir eigentlich gar keinen Spaß macht. Achte also am besten darauf, dass die Stellen, auf die Du Dich bewirbst, auch wirklich zu Dir passen. -
Dich entmutigen lassen
Du bekommst in der aktuellen Situation nach Deinem Studium sowieso keinen Job bei Deinem Wunsch-Zulieferer oder Deinem Traum-Ingenieurbüro? Wenn Du diese Einstellung hast, könntest Du damit sogar recht haben. Aber es geht auch anders: Gib jetzt nochmal Vollgas, zeig was Du drauf hast und heb Dich damit von Deinen Kommiliton:innen ab.
- Durch die inzwischen vierte Welle wird die Wirtschaft in Deutschland erneut auf eine harte Probe gestellt. Die Erkenntnisse aus der bisherigen Corona-Zeit zeigen allerdings, dass wir weiterhin positiv in die Zukunft blicken können.
- Im Ingenieurwesen habt Ihr den Vorteil, dass sich die Unternehmen aus Euren Fachbereichen sowieso häufig mit unbekannten Situationen und neuen Rahmenbedingungen auseinandersetzen müssen.
- Vor allem in der Elektrotechnik, Informationstechnik, dem Maschinenbau und in der Medizintechnik sehen Eure Job-Chancen nach der Krise gut aus.
Erfahrungen
Florian Leupold Business Lead Infrastructure ProjektmanagementErfahrungen
Ann-Kathrin Dichhardt, Managing ConsultantErfahrungen
Monika Weiß, E2E Manager