Was macht ein Ingenieur für Optische Technologien?
Licht ist für Dich mehr, als nur die Glühbirne in der Deckenlampe? Super, dann bist Du in den Optischen Technologien genau richtig! Die technische Anwendung von Licht, Lasern und Bildverarbeitungssystemen wird nämlich unter genau diesem Begriff zusammengefasst. Diese Technologien sind eine interdisziplinäre Ingenieurwissenschaft. Das bedeutet, dass Du im Studium verschiedene Hard Skills aus dem Maschinenbau, der Elektrotechnik und der angewandten Physik lernst und herausfindest, wie sie zusammenarbeiten können. Als Ingenieur:in für Optische Technologien beschäftigst Du Dich in erster Linie mit Mess-, Prüf- und Analysesystemen oder Maschinen, die sich optischer Technik bedienen. Deine wichtigsten Anwendungsbereiche sind Licht, Laser und bildverarbeitende oder bildgebende Technik.
Was sind Deine Aufgaben?
Als Ingenieur:in für Optische Technologien arbeitest Du hauptsächlich in der Produktions- und Fertigungstechnik von Laserverfahren oder in der Kommunikationstechnik bei der optischen Datenübertragung. Du sorgst also z.B. dafür, dass ein kodiertes optisches Signal mit einer Lichtquelle gesendet und am anderen Ende von einem Photodetektor empfangen und dekodiert wird. Ein Beispiel für die optische Datenübertragung sind etwa die Glasfaserkabel, die superschnelles Internet in immer mehr Haushalte bringen.
Das Berufsfeld für Optische Technologien ist aber noch viel mehr, als nur Glasfaserkabel! Je nach dem in welcher Branche Du arbeitest, beschäftigst Du Dich mit optischer Messtechnik, dem Schweißen und Bohren mit Laser, der Übertragungstechnik von optischen Signalen, insbesondere mit Licht, Lasertechnik, Lichttechnologie, klassischer Optik, Optischer Systemtechnik oder Bildverarbeitung. Du entwickelst, konstruierst, projektierst, fertigst und betreibst technische Systeme, die durch optische Verfahren funktionieren. In der Automobilindustrie entwickelst Du etwa Laser-Scheinwerfer, die die Fahrbahnausleuchtung flexibler und hochvariabel machen, während Du im Bauwesen die optische Messtechnik nutzt, um Oberflächeninspektionen von Scheiben oder Texturen durchzuführen.
Wo kannst Du arbeiten?
Als Ingenieur:in für Optische Technologien kannst Du bei Unternehmen, die optische Technik verwenden, herstellen oder entwickeln, in Deinen Job einsteigen. Besonders in der Medizintechnik bzw. der Industrie für medizintechnische Produkte werden Optische Technologien für die bildgebende Diagnostik oder z.B. bei Operationen mit Hilfe von Lasern immer häufiger verwendet. Aber auch in der Automobilindustrie und der Elektroindustrie wird viel mit Lasern und Lichttechnologie gearbeitet und Deine Einstiegschancen sind hervorragend.
Die Bereiche der Biotechnologie und Luft- und Raumfahrttechnik bieten Dir ebenfalls viele spannende Arbeitgeber für Deinen Berufseinstieg, etwa überall dort, wo spezielle Mikroskope und Teleskope verwendet werden. Möchtest Du eher wissenschaftlich arbeiten, kannst Du in der Forschung beginnen. Hier entwickelst Du als Ingenieur:in für Optische Technologien z.B. neue Verfahren zur multimodalen Bildgebung in der Biophotonik, kümmerst Dich um die Sensorintegration in Aluminiumbauteile oder optimierst Laserschweißverfahren.
Worauf kannst Du Dich spezialisieren?
Die Optischen Technologien bilden eine sehr komplexe und vielseitige Ingenieurdisziplin, die Dir nicht nur die Wahl aus unterschiedlichen Branchen, sondern auch aus verschiedenen Fachbereichen für Deinen Berufseinstieg bietet:
- Optoelektronik: Du spezialisierst Dich auf Verfahren, bei denen elektronisch erzeugte Daten und Energien in Lichtemissionen umgewandelt werden. Dieser Bereich ist – wie der Begriff schon verrät – sehr elektrotechnisch geprägt. Beispiele sind etwa LED-Leuchtdioden oder Solarzellen.
- Photonik: Als Elektroingenieur mit dem Schwerpunkt Photonik arbeitest Du an der Übertragung, Speicherung und Verarbeitung von optischen Signalen zur Informationsübertragung. Hier bist Du richtig, wenn Du Dich für disaggregierte Server oder Photonen-Netzwerke interessierst.
- Lasertechnologie: Du kannst Dich auf die Laserstrahlquellen-Entwicklung, die Laser-Materialverarbeitung, die Laser-Messtechnik oder die klassische Lasertechnik spezialisieren. Hierzu zählen etwa Laserbeschriftungsmaschinen oder die Entwicklung von Ultrakurzpulslasern zum Strukturieren von großen Flächen.
- Lichttechnologie: Hierzu gehört die Beleuchtungstechnik, die Lichtsignal-Technik oder auch LED-Technik. Du entwickelst also etwa LED-Konzepte für Events oder neue Leuchtmittel für Privathaushalte.
- Biophotonik: In der Biophotonik arbeitest Du als Schnittstelle zwischen den Optischen Technologien und der Biotechnologie mit der Kombination aus Lasertechnik und lebendem Gewebe. Einsatz finden diese Technologien z.B. in therapeutischen Lasersystemen, der Operationsmikroskopie oder bei Hautkrebsscreenings.
- Optische Produktionstechnik: Hier kommst Du bei der Produktentwicklung mit Hilfe von Lasern oder anderer Lichttechnik zum Einsatz. Beispielsweise können Deine Systeme bei Schnitten, Bohrungen oder beim Schweißen verwendet werden.
Woran erkennst Du, dass Du eine Ingenieur:in für Optische Technologien bist?
Du hast großes Interesse sowohl am Maschinenbau, als auch an der Elektrotechnik. Außerdem beherrschst Du physikalische und mathematische Grundlagenkenntnisse. Du hast eine Leidenschaft für das Tüfteln und Forschen sowie insbesondere das Lösen von komplexen Aufgaben und Problemen. Du scheust Dich nicht davor, Verantwortung zu übernehmen und arbeitest präzise. Du kennst Dich mit Optik und Lasern aus und beide Bereiche faszinieren Dich. Besonders die Kombination aus Physik und den Ingenieurwissenschaften findest Du spannend.
- Du kannst Dich als Ingenieur:in für Optische Technologien auf Lasertechnik, Optoelektronik, Photonik, optische Signalverarbeitung oder optische Produktionstechnik spezialisieren.
- Je nach Schwerpunkt kannst Du in der Elektroindustrie, im Automobilbau, der Medizintechnik, der Luft- und Raumfahrt, dem Maschinen- und Anlagenbau, der Forschung oder in der Bauindustrie durchstarten.