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Was macht ein Ingenieur für Kunststofftechnik?

Du sorgst für umweltfreundliche Produktionen und Recycling von Plastik & Co.

Von Tim Lamkemeyer

 

 

Kunststoffe begegnen uns im Alltag im Auto, in Smartphones, als Kreditkarte oder Frischhaltedose – und sie sind viel mehr als nur die verrufenen Plastiktüten im Supermarkt. Der Einsatzbereich von Kunststoffen ist wahnsinnig groß und es braucht jede Menge Know-how über synthetisch hergestellte Stoffe, die aus Makromolekülen bestehen, um uns das Leben zu erleichtern. Ingenieur:innen für Kunststofftechnik kümmern sich entsprechend um die Zusammensetzung, Herstellung, Verarbeitung und Verwendung von unterschiedlichen Kunststoffen als Werkstoff.

Die Kunststofftechnik beschäftigt sich mit den physiologischen, biologischen, chemischen und physikalischen Eigenschaften von unterschiedlichen Kunststoffen. In Deinem Studium kannst Du Dich als Vertiefung mit der Kunststoffverarbeitung beschäftigen, wenn Du Dich im Hauptstudium für Verfahrenstechnik oder Werkstofftechnik entschieden hast. Als Kunststoffingenieur:in besteht die Herausforderung darin, eine optimale Symbiose von Material, Werkzeugtechnik, Produktion und Design herzustellen.

Was sind Deine Aufgaben?

Das Ziel Deiner Arbeit als Ingenieur:in für Kunststofftechnik ist die Entwicklung von Kunststoffen mit ganz bestimmten Eigenschaften. Die von Dir geschaffenen Kunststoffe finden dabei meist Anwendung in der Industrie und im Maschinenbau, sie können aber natürlich auch z.B. in der Konsumgüterindustrie eingesetzt werden. Deine Herausforderung besteht vor allem darin, eine genaue Wechselwirkung zwischen Werkstoff, Konstruktion und Verarbeitung zu erschaffen. Deine Aufgaben als Kunststoffingenieur:in können also sehr unterschiedlich ausfallen, je nachdem wofür Dein Kunststoff eingesetzt werden soll.

Arbeitest Du in der Kunststoffherstellung stehen die chemische Zusammensetzung und die Entwicklung neuer Kunststoffe auf Deinem Tagesplan. Wenn Du als Ingenieur:in für Kunststofftechnik in der Industrie durchstartest, beschäftigst Du Dich eher mit der Verarbeitung verschiedener Kunststoffe, der Qualitätssicherung bestehender Werkstoffe oder der Produktionsplanung. Liegt Dein Fokus auf dem Maschinenbau, programmierst und steuerst Du Produktionsanlagen, die Kunststoffe herstellen oder verarbeiten oder Du konstruierst Maschinen und Anlagen für genau diesen Einsatz.

Wenn Du eher wissenschaftlich – beispielsweise in der Forschungsabteilung eines Chemiekonzerns – einsteigen möchtest, untersuchst Du Materialien, entwickelst neue Verfahren zur Kunststoffherstellung, und -verarbeitung oder neue Recyclingverfahren. Ebenfalls spannend sind für Dich der Vertrieb oder die Beratung für ein kunststoff-herstellendes Unternehmen.

Wo kannst Du arbeiten?

Nach Deinem Studium zur Kunststoffingenieur:in bist Du auf dem Ingenieur-Arbeitsmarkt gefragt. Kunststoffe gehören heutzutage zu den wichtigsten und verbreitetsten Werkstoffen und werden überall im Ingenieurwesen eingesetzt. Daher suchen auch viele Unternehmen nach Expert:innen für diese Werkstoffklasse. In der Industrie steigst Du als Kunststoffingenieur:in in der Produktentwicklung, der Produktion, der Konstruktion oder im Vertrieb ein. Die meisten Ingenieur:innen für Kunststofftechnik werden in der Automobilindustrie und der Luft- und Raumfahrtbranche, z.B. für den Leichtbau, die Produktion neuer Spritzgussteile oder die Entwicklung von Hybridlösungen aus Metall und Kunststoff, benötigt. Aber auch in der Chemischen Industrie – vor allem in der Kosmetikindustrie und der Lebensmittelindustrie – kannst Du als Kunststoffingenieur:in z.B. in der Entwicklung von Verpackungen einsteigen. Und vielleicht kannst Du dann bald Deinen Freund:innen beim Einkaufen erzählen, dass die Verpackung von Käse, Schokolade oder Getränken von Dir stammt.

In der Medizintechnik kannst Du in der Kunststoffverarbeitung einen spannenden Einstiegsjob z.B. in der Prothesenherstellung finden und in der Elektroindustrie sind aktuell Halbleiter aus Kunststoff als Grundlage von Transistoren, Solarzellen oder Leuchtdioden besonders gefragt. Forschungsinstitute bieten sich an, wenn Du an der Entwicklung neuer Kunststoffe tätig werden willst und im Öffentlichen Dienst kannst Du beispielsweise bei Materialprüfämtern arbeiten.

Besonders zukunftsfähig kannst Du Dich aufstellen, wenn Du Deinen Schwerpunkt auf den 3D-Druck legst. Etwa in der Bauindustrie kannst Du hier mit der Entwicklung neuartiger Filamente den Grundstein für neuartige Baukonzepte legen und aktuellen Problemen wie der Rohstoffknappheit von Holz und Metallen entgegenwirken.

Worauf kannst Du Dich spezialisieren?

Als Ingenieur:in für Kunststofftechnik hast Du mehrere Möglichkeiten, um Dich zu spezialisieren: Zum einen kommt es natürlich darauf an, mit welcher Art von Kunststoffen Du Dich beschäftigst und in welchem Industriezweig Du den Kunststoff verarbeitest. Dadurch, dass Kunststoffe auf der einen Seite hart und gleichzeitig elastisch, bruchfest, wärmebeständig und chemisch beständig sind, werden sie fast überall als Werkstoff genutzt. Verwendet werden sie z.B. in Verpackungen, Textilfasern, Bodenbelägen, Lacken, Klebstoffen, Kosmetika, Materialien für Isolierungen (z.B. in der Elektrotechnik), Reifen oder als Wärmedämmung.

Klassische Spezialisierungen sind z.B.:

  • Entwicklung: Industrieunternehmen geben häufig Kunststoffe mit ganz speziellen Eigenschaften in Auftrag, die Du erst neu auf Basis der Anforderungen zusammensetzen musst.
  • Herstellung: Du beschäftigst Dich mit der verfahrenstechnischen Entstehung von unterschiedlichen Kunststoffen.
  • Verarbeitung: In der Produktion arbeitest Du an der Verwendung eines bestehenden Kunststoffes für die Produktion eines fertigen Produkts, eines Bauteils oder einer Komponente.
  • Maschinenbau: Du konstruierst, steuerst und wartest die Maschinen und Anlagen, die für die Verwendung oder Herstellung von Kunststoffen nötig sind.
  • Forschung: Du untersuchst die unterschiedlichen Materialien und deren Eigenschaften oder Du entwickelst völlig neue Verfahren zur Kunststoffherstellung oder für das Recycling.
  • Vertrieb & Kundenberatung: Du nutzt Dein technisches und naturwissenschaftliches Wissen über Technopolymere, um Kunststoffe oder bestimmte Produkte aus Kunststoffen zu verkaufen oder die Kunden darüber zu beraten.

Woran erkennst Du, dass Du eine Kunststoffingenieur:in bist?

Dich begleitet schon länger eine Leidenschaft für Naturwissenschaft und Technik und besonders chemische Vorgänge haben es Dir angetan. Du verfügst über eine analytische und auch ökologische Denkweise. Du besitzt ausgeprägte Fähigkeiten in grundlegender Mathematik, Chemie und Physik. Du bist sehr sorgfältig und arbeitest exakt, denn bei den Rezepturen für neue Kunststoffe können wenige Milligramm schon die Eigenschaften drastisch verändern. Da Du häufig in Konzernen arbeitest, ist gutes Englisch eine Grundvoraussetzung und weil Du oft im direkten Austausch mit Deinen Kund:innen stehst, solltest Du kommunikativ sein. Du hast außerdem ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen und ein Interesse an technischen Wechselwirkungen.

Dadurch, dass Du in der Kunststoffverarbeitung vor allem in der chemischen Industrie arbeitest, ist hier außerdem der Frauenanteil vergleichsweise hoch. Über 43 % der Ingenieur:innen in der Kunststoffverarbeitung und auch der chemischen Industrie insgesamt sind weiblich.

Was kannst Du verdienen?

Als Kunststoffingenieur:in bist Du nicht nur besonders gefragt, sondern hast auch gute Gehaltsaussichten. Durchschnittlich kannst Du bereits mit einem Einstiegsgehalt von 47.500 € brutto im Jahr rechnen und liegst damit ziemlich genau im Durchschnitt aller Berufsstarter:innen im Ingenieurwesen. Wie viel Du genau verdienst, hängt von mehreren Kriterien wie der Branche, Deinem Bundesland, der Unternehmensgröße und natürlich Deinem Abschluss ab. In der Chemischen Industrie, der Automobilbranche und der Pharmaindustrie steigst Du eher mit einem überdurchschnittlich hohen Ingenieur:innengehalt ein. Startest Du in der Forschung oder im Öffentlichen Dienst in den Ingenieurberuf, liegt Dein Einstiegsgehalt eher unter dem Durchschnitt.

Kurz gesagt:
  • Als Ingenieur:in für Kunststofftechnik arbeitest Du an und mit synthetischen Stoffen, die in nahezu allen Produkten in der Industrie oder auch zu Hause angewendet werden können.
  • Neben der Entwicklung neuer Kunststoffe hast Du natürlich auch immer ein Auge darauf, wie sie verwendet und nach ihrer Nutzung möglichst umweltschonend recycelt werden können.
  • Du liegst als Kunststoffingenieur:in mit Deinem Einstiegsgehalt ziemlich genau im Durchschnitt aller Ingenieur-Absolvent:innen. In der chemischen Industrie, der Automobilbranche und der Pharmaindustrie verdienst Du besonders viel.
 

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